Eklat um Zeugin

Tierschützerprozess wird immer mehr zur Farce – Abbruch

Österreich
15.12.2010 21:45
Endgültig zur Farce droht das Verfahren gegen 13 Tierschützer in Wiener Neustadt (NÖ) zu werden. Denn auch bei der intensivsten Einvernahme des "Führungsoffiziers" der eingeschleusten verdeckten Ermittlerin "Danielle Durand" stellte sich heraus – es ist eigentlich nichts passiert. Das geschah dann am Mittwochnachmittag: Der Prozess musste wegen Tumulten abgebrochen werden!

Die verdeckte Ermittlerin war wegen "Gefahrenabwehr" eingeschleust worden. Sie fand auch rasch Zugang in den innersten Kreis der Tierschutz-Organisation "Verein gegen Tierfabriken" – als Geliebte von Felix H.

Und sie war auch bei Demonstrationen, Aktionen und Besetzungen, unter anderem bei einer Modekette, mit dabei. Gefahr musste kein einziges Mal abgewendet werden, so ihr "Führungsoffizier", "weil in den 15 Monaten schlicht und einfach keine gegeben war". Auch in ihrem 96-Seiten-Bericht fand sich nicht ein Hinweis auf eine kriminelle Tat.

Tumulten bei Befragung von Zeugin
Als dann "Danielle Durand" befragt werden sollte, kam es zu Tumulten – und einem Prozessabbruch! Die Frau sollte in einem Nebenzimmer vernommen werden, was Angeklagte und Verteidigung empörte. Dadurch könnten Fragen nicht direkt an die Frau gestellt werden, kritisierten sie. Außerdem war "Danielle" auf einer Videoübertragung nur mit entstellender Perücke zu sehen. Für Felix H. war somit unklar, ob es sich dabei überhaupt um seine Ex-Freundin handelte. Lautstark protestierende Zuschauer wurden von der Polizei aus dem Saal getragen, drei Angeklagte verließen daraufhin auch die Verhandlung. 

Bislang belaufen sich die Kosten des Verfahrens auf mehr als eine Million Euro – alleine nur für die Pflichtverteidiger, die ihr Honorar aus Steuergeldern beziehen.

von Peter Grotter, Kronen Zeitung

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