"Wir werden sein Gutachten auf jeden Fall miteinbeziehen", so Nicole Föger von der OeAWI. "Er hat sich immerhin viel Arbeit damit angetan." Weber hatte in Hahns 254 Seiten umfassender Arbeit "Die Perspektiven der Philosophie heute - dargestellt am Beispiel der Stadt" (1987) auf jeder vierten Seite Plagiatsfragmente entdeckt.
Bereits 2007 hatte ein Schweizer Gutachter im Auftrag der Uni Wien die Dissertation stellenweise überprüft und sie nicht für ein Plagiat befunden. Nachdem neue Vorwürfe aufgekommen waren, kündigte die Uni Mitte April eine diesmal vollständige Begutachtung der Arbeit durch ausländische Experten an. Die "vier bis sechs Wochen", die dabei als Zeitraum für die Überprüfung genannt wurden, seien laut Föger jedoch "sehr optimistisch" und "nicht mit uns abgesprochen" gewesen.
Stattdessen rechne sie mit einem Ergebnis bis Herbst, den von der OeAWI beauftragten Gutachtern werde zumindest drei Monate Zeit gegeben. Doch die haben laut Angaben Fögers noch gar nicht alle zugesagt: "Im Idealfall hätten wir gerne drei ausländische Experten. Es sind mehrere angefragt, zugesagt hat bisher nur einer, der sich bereits an die Arbeit gemacht hat." Dass die Suche nach Experten sich eher schwierig gestaltet, ist einfach zu erklären: Mit mehr als 250 Seiten sei Hahns Dissertation ungewöhnlich lang - zudem "ist sie sehr alt und fußt dementsprechend auf älterer Literatur, auf die man erst mal Zugriff bekommen muss".
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