Off-on-überallroad

BMW GS Adventure: Die Weltbeste vergeländebessert

Motor
11.03.2014 11:03
Die BMW R 1200 GS Adventure ist einfach eine GS mit Koffern und Kriegsbemalung? Neeeeeeein, mitnichten. Spritfass auf Rädern trifft es schon eher, kratzt aber auch nur an den Tatsachen. BMW hat das beste Motorrad der Welt feinerweitert für die ganz große Tour, das ganz weite Gelände, den ganz großen Spaß – und das ganz fette Prestige.
(Bild: kmm)

Weiter verbesserte Geländetauglichkeit ist das große Schlagwort für die GS Adventure. Deshalb wurden die Federwege vorne wie hinten um zwei Zentimeter verlängert, die Bodenfreiheit wuchs um einen Zentimeter. Der Sitz ist nun sogar vier Zentimeter höher und platziert das Fahrergesäß 890/910 mm über dem Boden. Weil es im Gelände bisweilen schwierig ist, an Sprit zu kommen, wurde der Tank um die Hälfte vergrößert: 30 Liter Benzin passen jetzt hinein.

Der Tank selbst steuert dem Mehrgewicht etwas entgegen, er besteht bei der Adventure aus Aluminium. Kleine, aber effektive Feinheit: Am Fußbremshebel lässt sich mit einem Klick erhöhen, sodass man besser bremsen kann, während man auf den breiten Enduro-Fußrasten steht. Und klar, Drahtspeichenfelgen.

Auch am Motor, der ja gerade erst in der klassischen GS eingeführt wurde, haben sie Hand angelegt. An den technischen Daten ist das nicht abzulesen, denn der für BMW revolutionäre luft-/wassergekühlte 1.170-cm³-Boxer leistet auch hier 125 PS und stemmt die gleichen 125 Nm bei 6.500/min. Der Unterschied befindet sich in der Kurbelwelle: Die ist knapp ein Kilogramm schwerer als im Standardmotor aus GS und RT, damit der Motor bei niedrigen Drehzahlen ruhiger läuft, was wiederum im Gelände helfen soll. Außerdem zeichnet ihn ein zusätzlicher Schwingungsdämpfer aus.

Erstaunlicher Kurventanz
So imposant die neue GS Adventure dasteht, so locker, leicht, entspannt und wieselflink gleitet sie über engste Bergstraßen durch die Kurven. Jede Kehre ein Genuss, jeder Kurvenausgang ein Dragsterrennen. Beim Präsentationsausflug auf Mallorca wurde die S 1000 R des Kollegen jedes Mal sehr klein im Rückspiegel, denn der Durchzug von unten heraus ist eine echte Kampfansage an alles, was eigentlich auch schnell ist. Dass ich hier, hoch thronend, 260 Kilogramm durch die Gegend wuchte, wird mir erst klar, als ich aufs Datenblatt schaue. Ob GS oder Adventure: Ich setze mich drauf und fühle mich zu Hause – der Rest geht praktisch wie von selbst.

Als ob sie nicht schon genug Vertrauen schaffen würde, sind ABS und Traktionskontrolle ASC auch noch serienmäßig. Absolute Empfehlung ist das semiaktive Fahrwerk ESA, auch die Erweiterung der serienmäßigen Fahrmodi kann sich bezahlt machen. Nicht notwendig, aber ein Genuss: der Akrapovic-Auspuff aus der Aufpreisliste.

Längere Autobahnetappen sind keine Herausforderung. Man sitzt komfortabel, so komfortabel, dass man den Tank problemlos leer fahren kann. Der Windschild (mit Luftleitflügeln) tut brav seinen Dienst und lässt sich während der Fahrt mit einer Hand in der Höhe verstellen. Wer es ganz bequem haben will, bestellt den Tempomaten mit, Heizgriffe sowieso.

Man könnte, wenn man wollte, einmal um die Welt fahren, gerne auch zickzack, aber die Adventure macht auch auf der Wiener Höhenstraße, in der kalten Kuchl oder am Großglockner eine gute Figur. 18.910 Euro ist der Grundpreis, ein paar Tausend Euro für Extras sollte man noch draufrechnen. Sparen kann man dann bei der Unterkunft: In die optionalen Alukoffer passt die Fetzenvilla mit Schlafsäcken für zwei.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: kmm)



Kostenlose Spiele