Kurz vor Start

Flug MH370: Bilder zeigen Piloten beim Einchecken

Ausland
17.03.2014 15:24
Während die Suche nach der seit neun Tagen verschollenen Boeing 777, an der sich mittlerweile 26 Staaten beteiligen, weiter läuft und die Behörden seit dem Wochenende offiziell wegen Entführung, Sabotage und Terrorismus ermitteln, ist am Montag eine (mittlerweile auf YouTube offline gestellte) Videoaufnahme aufgetaucht, die die beiden Piloten der Malaysia Airlines beim Einchecken am Flughafen von Kuala Lumpur zeigen. Sie passieren die Sicherheitskontrolle ohne Probleme. Zuletzt geriet vor allem der Pilot als möglicher Entführer ins Visier.

Zunächst durchschreitet Pilot Zaharie Ahmad Shah (kl. Bild rechts) den Metalldetektor und wird dann von einem Zollbeamten abgetastet. Dann lässt Co-Pilot Fariq Abdul Hamid die gleiche Prozedur beim Sicherheitscheck über sich ergehen. Die Aufnahme der Sicherheitskamera zeigt die letzten Minuten vor dem Abflug der Unglücksmaschine, die wenig später spurlos von den Radarschirmen verschwand und seitdem verschollen ist.

Letzter Funkspruch soll von Co-Pilot stammen
Shah gerät immer mehr ins Visier der Ermittler. Hätte es ein gewaltsames Eindringen ins Cockpit von außen gegeben, wäre mit Sicherheit ein Notsignal durch die beiden Piloten abgesetzt worden. Das Fehlen eines solchen wird als Hinweis auf eine Entführung durch den Piloten gewertet. Ob und wie der Co-Pilot eingeweiht war, ist derzeit ungewiss. Der letzte Funkspruch ("In Ordnung, gute Nacht") soll von diesem getätigt worden sein, wie Malaysia-Airlines-Chef Jauhari Yahya auf einer Pressekonferenz am Montag erklärte.

Dass die Maschine nicht abgestürzt, sondern nach ihrem Verschwinden - rund eine Stunde nach dem Start in Kuala Lumpur - noch stundenlang weiterflog, davon gehen die Ermittler mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit aus. Aufgrund der errechneten möglichen Flugkorridore haben sich mittlerweile insgesamt 26 Staaten der Suche nach der Unglücksmaschine angeschlossen.

Australien koordiniert Suche im Indischen Ozean
Australien hat nach Angaben von Regierungschef Tony Abbott die Koordination im südlichen Korridor über dem Indischen Ozean übernommen. Malaysias Regierungschef Najib Razak habe ihn um Hilfe gebeten: "Ich habe zugestimmt, und zusätzliche maritime Ressourcen angeboten, was er dankbar akzeptiert hat", sagte Abbott. Nach seinen Angaben gibt es keine Anzeichen, dass die Maschine australischen Luftraum durchflog.

NASA sagt Unterstützung zu
Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat ebenfalls ihre Hilfe zugesagt. NASA-Chef Charles Bolden habe angeordnet, dass alle Möglichkeiten der Behörde, zur Suche beizutragen, geprüft werden sollten, sagte ein Sprecher der Behörde in Washington am Montag der Nachrichtenagentur dpa.

Daraufhin würden derzeit unter anderem Bilder ausgewertet, die von Satelliten und der Internationalen Raumstation ISS aufgenommen wurden. Objekte, die größer sind als 30 Meter, könnten darauf identifiziert werden. Alle relevanten Ergebnisse der Auswertungen werde die NASA weitergeben, sagte der Sprecher.

Empörung in China wächst
In China steigt unterdessen die Empörung über die malaysischen Behörden und ihren Bemühungen, das spurlose Verschwinden des Flugs MH370 am 8. März aufzuklären. Chinas Ministerpräsident Li Keqiang forderte seinen malaysischen Amtskollegen auf, umfassende und verlässliche Daten bereitzustellen. Er hoffe, Malaysia werde den Fokus seiner Suchaktion so schnell wie möglich genau mitteilen, sagte Li den Angaben zufolge.

Zuvor hatte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua die malaysischen Behörden scharf attackiert. "Angesichts der heutigen Technologie riecht der Zeitverzug entweder nach Vernachlässigung von Pflichten oder einem Zögern, Informationen umfassend und rechtzeitig zu teilen. Das wäre unerträglich", hieß es in einem Kommentar, den die Zeitungen am Montag verbreiteten.

Malaysische Regierung wehrt sich gegen Kritik
Der malaysische Verkehrsminister Hishammuddin Hussein wehrte sich gegen die Kritik. "Auch Malaysia vermisst Söhne und Töchter, 50 Malaysier waren an Bord", sagte er vor der Presse. "Aber es wäre unverantwortlich, Informationen herauszugeben, die nicht verifiziert sind." Unter den 239 Insassen an Bord der Maschine, die auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking verschwand, waren mehr als 150 Chinesen.

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