Als vor 35 Jahren in der Ukraine ein Atomreaktor in die Luft flog, hielt die Welt den Atem an. Halb Europa war verstrahlt, viele Menschen leiden noch heute an den furchtbaren Folgen. Noch immer ist die Ruine brandgefährlich, an ein Aufräumen ist nicht zu denken. Man weiß ja nicht einmal, wo dieser strahlende Dreck gelagert werden soll. Mit diesem Horror werden noch mehrere Generationen zu kämpfen haben. Nach dieser furchtbaren Katastrophe hätten eigentlich sämtliche Alarmglocken schrillen müssen, doch es ging recht schnell wieder zur Sache. Österreichs Nachbarn denken nicht daran, ihre Schrottmeiler abzuschalten, sie wollen uns auch in Zukunft mit „sauberer“ Energie beliefern. Einige Anlagen haben bereits mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel, doch abschalten und verschrotten ist kein Thema. Die Betreiber wollen einfach die Laufzeit verlängern, trotz Materialermüdung wird weitergewurstelt, sechs Jahrzehnte sollen diese Monster den ach so umweltfreundlichen Strom erzeugen. Und wenn uns eines Tages mitten in Europa so ein Steinzeit-Reaktor um die Ohren fliegt, dann haben wir eben Pech gehabt.
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