Frau mit Masterplan

Stefanie Heinzmann: “Masterplan”

Musik
12.03.2008 17:18
Eine eckige Brille, dahinter ein schüchterner Blick, ein Piercing im Mundwinkel und rote Sneaker: Wer Stefanie Heinzmann zum ersten Mal sieht, ahnt kaum, welches Stimmtalent in der 19-jährigen Schweizerin schlummert. Mit "Masterplan" beweist die Siegerin von Stefan Raabs Casting-Show "SSDSDSSWEMUGABRTLAD" nun eindrucksvoll, dass die Eidgenossen außer DJ Bobo doch noch mehr zu bieten haben.
(Bild: kmm)

Musik macht Stefanie zwar schon seit ein paar Jahren, an eine professionelle Karriere im Musikbiz glaubte die 19-Jährige bislang aber nicht. Ihr Bruder war es schließlich, der sie zu einer Teilnahme an Stefan Raabs Casting-Show "SSDSDSSWEMUGABRTLAD" überredete. Der Rest ist Geschichte: Dem Sieg bei Raab folgte ein Plattenvertrag bei einem Majorlabel, die erste Single "My Man Is A Mean Man" schaffte auf Anhieb den Sprung in die Charts und ab 7. März steht das Debütalbum "Masterplan" in den Läden.

Spätestens dann wird man von der hübschen Schweizerin wohl noch öfter hören, denn im Gegensatz zu manch anderen Casting-Show-Ausschussprodukten kann das insgesamt 14 Tracks starke Erstlingswerk von vorne bis hinten überzeugen. Obwohl es der Stimme noch ein wenig an Schwärze fehlt, ist der Vergleich zu Amy Winehouse gar nicht so weit hergeholt: Über einen eingängigen Mix von Soul, Funk, Jazz, und Pop, der an Motown oder James Brown erinnert, legt Stefanie ihre druckvolle und trotz ihres zarten Alters schon ungemein kratzbürstige Stimme.

Totalausfälle gibt es keine, lediglich ein bis zwei schwächere, weil nicht ganz so schön soulige Nummern (etwa das poppige "Can't Get You Out Of My System"). Auch auf textlicher Ebene macht "Masterplan" eine gute Figur, bleiben dem Hörer doch die von Dieter Bohlen so bekannten Herz-Schmerz-Reime und Gefühlsduseleien erspart. Zwar dreht sich auch bei Stefanie vieles um die Liebe, die 19-Jährige bleibt dabei aber stets authentisch und findet nebenbei auch noch Platz, heiklere Themen anzusprechen. Gemeinsam mit den legendären "Tower Of Power" widmet sie sich auf "Only So Much Oil In The Ground" etwa dem Thema "Alternative Energien".

Kurzum: Stefanie Heinzmanns "Masterplan" ist der beste Beweis dafür, dass Casting-Shows nach Alexander Klaws, Mark Medlock und Co. auch noch Gutes zu Tage fördern können. Um für den Sommer bereits bestens gerüstet zu sein, sollte das ohrwurmlastige Album der sympathischen Newcomerin am besten schon jetzt in keinem Player fehlen.

Fazit: 9 von 10 stimmgewaltigen Punkten

Sebastian Räuchle

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