Libanon-Krieg

Libanon-Ermittler kritisieren Olmert scharf

Ausland
30.04.2007 20:28
Die Untersuchungskommission zum Libanon- Krieg hat vernichtende Kritik an Israels Ministerpräsident Olmert geübt. Der Regierungschef habe den Militäreinsatz im vergangenen Sommer ohne geeigneten Plan und auf Basis schwerer Fehleinschätzungen begonnen, hieß es in einem Zwischenbericht, den die Kommission am Montag vorlegte. Olmert versprach, aus seinen Fehlern zu lernen.

"Wir werden den Bericht prüfen und sofort versuchen, daraus Lehren zu ziehen und alle Fehler zu berichtigen", sagte Olmert in Jerusalem. Zukünftig dürften dem Staat Israel derartige Fehler nicht mehr passieren.

In dem Teilbericht der Untersuchungskommission zum Libanon-Krieg werden Olmert, Verteidigungsminister Amir Peretz sowie der damalige Generalstabschef Dan Halutz für das Scheitern der 34-tägigen Militäraktion verantwortlich gemacht.

Die Schwere der Vorwürfe löste umgehend Spekulationen über einen Rücktritt des konservativen Parteichefs aus. Olmert habe die militärische Aktion beschlossen, ohne den dafür nötigen Plan entwickelt zu haben, erklärten die fünf Militär-und Rechtsexperten der Kommission, die Olmert nur unter großem innenpolitischen Druck bestellt hatte.

Der Regierungschef habe sich zudem "grobes Versagen in seinem Urteil, in seiner Verantwortung und der gebotenen Vorsicht" zu Schulden kommen lassen, sagte der Kommissionsvorsitzende Winograd. Die Kommission machte den Regierungschef auch für zögerliche Entscheidungen während des fünfwöchigen Kampfes verantwortlich, die Soldaten und Offiziere zufolge zu Chaos und Konzeptlosigkeit an der Front geführt hatten.

In der Auseinandersetzung im Juli und August fielen 117 israelische Soldaten. Zudem wurden 41 Zivilisten getötet. Im Libanon kamen 1200 Menschen ums Leben, darunter schätzungsweise 270 Hisbollah -Kämpfer.

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