Seltsames Vorgehen

Politikeraffäre: Ermittler heimgeschickt

Oberösterreich
10.01.2007 19:36
Unabhängige Richter sind verwundert und verärgert: Das VP-Innenministerium hat jenen Ermittler abgezogen, der die Schlepperaffäre um den Linzer VP-Landtagsabgeordneten Otto Gumpinger untersucht hat. „Der Akt blieb unerledigt“, heißt es in Linz, „der Fall ist abgeschlossen“, sagt man in Wien: Was ist Recht?

Es gilt die Unschuldsvermutung. Ein Linzer U-Richter hatte im August den Landtag ersucht, die Immunität des Politikers aufzuheben: Laut einer Strafanzeige des Bundeskriminalamtes sei Mag. Ing. Otto Gumpinger (50) der Schlepperei, des Betruges und der Passfälschung verdächtig. Die achtseitigen Vorwürfe enden damit, dass außer den 70 namentlich angeführten MoldawierInnen noch rund 1000 ukrainische Staatsangehörige verbracht worden seien: „Diesbezüglich sind die Ermittlungen des Bundeskriminalamtes am Laufen.“

Noch? Vier Monate später wurde der Aktenführer überraschend abgezogen und nach zehn Jahren Dienst in Wien nun zur Polizei nach Marchtrenk zurückversetzt. „Weil der Akt abgeschlossen ist“, behauptet ein Wiener Polizeijurist, doch die Linzer Justizspitze bedauert, dass ihr der umfassend informierte Ermittler weggenommen wurde, noch ehe alle Zeugen vernommen und Voruntersuchungen beendet sind: „Jeder wundert sich.“

 

 

Foto: Chris Koller

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