Crash in NRW

Personenzug war auf falschem Gleis unterwegs

Ausland
06.12.2017 12:34

Der in der Nähe von Neuss im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) auf einen Güterzug aufgefahrene Personenzug hätte den Gleisabschnitt nicht befahren dürfen. Das sagte ein Sprecher der Bundesstelle für Eisenbahn-Unfalluntersuchungen in Bonn am Mittwoch. Bei dem Unfall am Dienstagabend wurden neun Menschen schwer und 41 leicht verletzt.

Warum der Zug die Strecke bei Meerbusch befuhr, müsse nun geklärt werden, so die Ermittlungsstelle. Dies sei keine Schuldzuweisung an den Lokführer, so Sprecher Gerd Münnich. Es müsse etwa noch ermittelt werden, ob Signale falsch geschaltet gewesen seien oder vom Lokführer übersehen wurden.

Die Fahrtenschreiber beider Züge seien sichergestellt und ausgelesen worden. Auch in den Stellwerken seien Informationen gesichert, der Bahnfunkverkehr sei ebenfalls aufgezeichnet worden.

"Personenzug hätte nicht reinfahren dürfen"
Demnach ergebe sich das Bild, dass der Güterzug ordnungsgemäß gehalten und auf das Signal zur Einfahrt in den Bahnhof Meerbusch-Osterath gewartet habe. Damit sei diese Strecke zwischen Krefeld und Köln für den nachfolgenden Verkehr eigentlich gesperrt gewesen. "Der Personenzug hätte in den Abschnitt nicht reinfahren dürfen", sagte Münnich. Die Bundesstelle stufte die Kollision als schweren Unfall ein, bei dem die Schadenshöhe von zwei Millionen Euro überschritten sein dürfte.

Züge kollidierten auf offener Strecke
Der Regionalexpress der Linie 7 von Köln nach Krefeld mit 155 Passagieren an Bord war am Dienstagabend auf offener Strecke mit dem Güterzug von DB Cargo, der von Dillingen nach Rotterdam unterwegs war, kollidiert. Bei dem Unglück verkeilte sich der vordere Wagen des Personenzugs, die weiteren Waggons entgleisten oder standen weitgehend unbeschädigt auf den Schienen. Auch Waggons des Güterzugs entgleisten.

Bis nach Mitternacht waren die Rettungskräfte mit der Evakuierung des Personenzugs beschäftigt. Eine abgerissene Oberleitung, die den Zug unter Strom setzte, erschwerte die Rettungsaktion zunächst. Die Reisenden mussten lange in dem Zug ausharren. Die Feuerwehr war nach eigenen Angaben mit mehr als 200 Einsatzkräften an der Unfallstelle.

Vollbremsung verhinderte Schlimmeres
Der Lokführer des Regionalzugs verhinderte mit einer Vollbremsung Schlimmeres, wie erste Erkenntnisse zeigen. Bei dem Aufprall wurde der Lokführer in seiner Fahrerkabine selbst verletzt - er konnte gerettet werden, stand aber unter Schock. Fahrgäste berichteten von einem "großen Knall".

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