Schwer belastet

Londoner Hochhausinferno: Rücktritte in Verwaltung

Ausland
30.06.2017 20:05

Nach der Brandkatastrophe im Grenfell Tower mit mindestens 80 Toten versinkt die zuständige Verwaltung des Londoner Bezirks Kensington und Chelsea immer mehr im Chaos. Am Freitag mussten der Bezirksvorsitzende und der Leiter der kommunalen Wohnungsgesellschaft ihren Hut nehmen.

Zuvor hatte die BBC geleakte Dokumente veröffentlicht, aus denen hervorgehen soll, dass für das Hochhaus zunächst andere, weniger leicht entflammbare Fassadenteile vorgesehen waren. Erst nachträglich soll sich die Verwaltung aus Kostengründen für die billigere Verkleidung entschieden haben. Die Fassade spielte eine wesentliche Rolle bei der schnellen Ausbreitung des Feuers.

Überlebende klagen über schlechte Organisation
Gleichzeitig klagen Überlebende der Brandkatastrophe noch immer über schlechte Organisation bei der Unterbringung der Überlebenden und der Zuteilung von Hilfsgeldern. Am Donnerstagabend war es bei einer Sitzung des Bezirksrats in Kensington und Chelsea zu tumultartigen Szenen gekommen, nachdem der Vorsitzende die Öffentlichkeit ausschließen wollte.

Bei dem Brand im Grenfell Tower waren in der Nacht auf den 14. Juni mindestens 80 Menschen ums Leben gekommen. Das Feuer wurde nach Erkenntnissen der Ermittler durch einen defekten Kühlschrank ausgelöst. Die Flammen hatten sich rasend schnell über die Fassade ausgebreitet, die mit Platten aus Aluminium und dem Kunststoff Polyethylen verkleidet war.

137 Hochhäuser bei Sicherheitstests durchgefallen
Nach der Brandkatastrophe hatte die britische Regierung eine Überprüfung sämtlicher Sozialbauten im Land angeordnet. Bei den Sicherheitstests fielen bisher alle 137 überprüften Hochhäuser durch. Am Donnerstag beauftragte Regierungschefin Theresa May den pensionierten Richter Martin Moore-Bick mit der Untersuchung der Tragödie. Der Gemeinderat von Kensington und Chelsea vertagte am Abend seine erste Sitzung seit der Katastrophe, nachdem ein Ausschluss der Öffentlichkeit abgelehnt worden war.

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