In Tirol

Es riecht nach Zirbe und Abenteuer

Reisen & Urlaub
03.06.2017 11:01

Bei Familie Wachter in Fiss in Tirol erlebt man Urlaub am Bauernhof in einer neuen Dimension. Das hat mit Hasen und Pferden zu tun, mit der Almlisl und dem Zirbensepp.

Die rote Bank vor dem Haus leuchtet in der Abendsonne. Mit Blick auf den Kirchturm kann man hier den Tag Revue passieren lassen. Untermalt wird die Szene von leisen Klängen der Musikkapelle, die beim Dorfbrunnen aufspielt. Die Kinder sind müde, aber überglücklich. Die viele frische Luft hat sie müde gemacht, der Ausflug zum Murmliwasser und das Reiten auf den Islandponys "Geisli" und "Skrati" glücklich.

1400 Meter über dem Meer
Die rote Bank steht vor dem Bauernhof der Familie Wachter in Fiss. Auf dem sonnigen Plateau - 1400 Meter über dem Meer - kann der Blick in die Weiten der Bergwelt eintauchen. Ulli Wachter erzählt, dass die rote Bank aus einer Zeit stammt, als der Tourismus in der Region Serfaus-Fiss-Ladis noch in den Kinderschuhen steckte. Obwohl: Das tut er ja immer noch! Denn die drei Orte im Tiroler Oberland haben sich ganz den Familien verschrieben.

Hier bewirtschaften die Wachters Österreichs ersten Bauernhof, der mit fünf Komfort-Blumen ausgezeichnet wurde. Eine Kategorisierung, ähnlich den Sternen in der Hotellerie. Einen großen Wellnessbereich haben die Wachters nicht, dafür können die Kinder im Stadel ein Heubad nehmen. Suiten nennen sie ihre sechs individuell gestalteten Ferienwohnungen auch nicht. Trotzdem ist der Komfortfaktor sehr hoch.

Es riecht herrlich nach Zirbe!
Kein Wunder, sind doch die Schlafkammern in der passend dazu "Zirbensepp" benannten Wohnung ganz mit dem entspannungsfördernden Holz ausgekleidet. Über dem Bett wünscht ein besticktes Deckchen "Gute Nacht". Mit viel Liebe zum Detail haben die Wachters ihren Hof aus dem 17. Jahrhundert in den vergangenen Jahren Stück für Stück renoviert und ihm historischen Charme verliehen. Keine Wohnung ist wie die andere. "Almlisl" wartet mit herrlichem Gipfelblick und Gemütlichkeit unterm Dach auf. "Heidis Kammer" versprüht mit ihren drei Ebenen Chalet-Flair. Auch die drei Wohnungen im Nebenhaus bergen einige Raffinessen.

Authentisches und Tradition
Ulli Wachter und ihr Mann Thomas haben Sinn fürs Authentische und für Tradition. Als Obfrau des örtlichen Museumsvereins hat die Fisserin bei der Revitalisierung des ältesten Gebäudes im Ort wertvolle Erfahrungen gesammelt. Das alte Haus beherbergt heute eine Ausstellung über das Leben der Dorfbewohner in vergangenen Zeiten. Gerne lädt Ulli ihre Gäste zu einem Rundgang ein. Da staunen die Kinder dann immer, mit wie wenig die Menschen früher ausgekommen sind. Dass sie selbst seit der Ankunft in Fiss Smartphone und Tablet fast nicht mehr gebraucht haben, ist ihnen oft gar nicht bewusst. Und das, obwohl am Beginn des Urlaubs zumeist eine Frage steht. "Gibt’s bei euch WLAN", formuliert Ulli den ersten Satz vieler Gäste. Das Beispiel macht deutlich, was in der modernen Form von Urlaub am Bauernhof als selbstverständlich gilt.

"Ein Bauernhof ist kein Streichelzoo"
Der Spagat zwischen aktuellen Gästeansprüchen und authentischer Landwirtschaft ist nicht einfach zu schaffen. "Ein Bauernhof ist kein Streichelzoo", pflegt Thomas immer zu den Kindern zu sagen, wenn sie ihm im Stall zwischen Kühen, Schweinen und Pferden begeistert zur Hand gehen. Am Ende des Aktiv-Programms dürfen sie dann doch die Hasen "Elvis" und "Franz" streicheln.

Die Vermittlung der bäuerlichen Welt gehört zum Anspruch, den die Vereinigung "Urlaub am Bauernhof" an ihre Mitglieder stellt. Bei den Wachters gelingt das auf besonders herzliche und unprätentiöse Art. Für ihre Gäste ist es ein großer Spaß, wenn sie auf ihrer Wanderung für Ullis selbst gemachte Kräuterlimonade die Zutaten sammeln dürfen. Oder wenn Thomas die Pferde sattelt und die Karawane zum nahe gelegenen Wolfsee anführt. Was für ein Abenteuer!

Hexenhäuser, Murmliwasser und Hochseilgarten
Derer bietet die Region reichlich. Die von Kinderbuchautor Thomas Brezina gestalteten Themenwege führen zu verwunschenen Hexenhäusern,  zu rätselhaften Tieren und Pflanzen, zu gestrandeten Flugzeugen am Berg. Abheben können die Urlauber mit dem Fisser Flieger oder dem Serfauser Sauser. Oder sie erkunden ihre Geschicklichkeit im Hochseilgarten. Das Murmliwasser mit seinen interaktiven Stationen ist sowieso ein Magnet für Kinder. Mitmachen heißt es auch im Erlebnispark Hög, wo sich alles um die Alm- und Forstwirtschaft dreht. Spielerisch wird das Leben in der Landwirtschaft vermittelt. Damit ist man wieder beim Thema.

Am Abend lassen sich die Abenteurer auf der roten Bank der Wachters nieder. Müde von der frischen Luft, glücklich über das Erlebte - was will man mehr!

Claudia Thurner, Kronen Zeitung

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