"Ich wünsche noch einen schönen Sommer!", sagte der scheidende Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) bei seinem Rücktritt am vergangenen Mittwoch - es wird zumindest ein Sommer voller Wahlkampf. Spätestens mit dem Machtwechsel in der ÖVP wurde der auch in Wien eingeläutet: FPÖ und Grüne treten gegen Neo-ÖVP-Chef Sebastian Kurz auf, Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) traf sich mit Studenten.
Einen fairen Wahlkampf hat sich der neue Mann an der schwarzen Spitze, Sebastian Kurz, gewünscht. Zumindest die Wiener Grünen sind noch nicht darauf eingegangen. Landessprecher Joachim Kovacs verglich Kurz auf Twitter mit Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban und ließ sich dann zu einem Plädoyer hinreißen, in dem Worte wie "Sekte" und "kurzhörige Apostel" fielen.
Da rückte sogar SPÖ-Landesparteisekretärin Sibylle Straubinger aus, um Kurz zu verteidigen: "Ich halte nichts von so einem Stil, sich auf andere zu konzentrieren. Solche Äußerungen sind daneben und definitiv übertrieben." Die Wiener SPÖ jedenfalls - so ihre Analyse - werde im Wahlkampf "zusammenrücken".
Gudenus mit harten Bandagen gegen Kurz
Aber nicht nur die Grünen schossen sich auf Kurz ein, auch Vizebürgermeister Johann Gudenus (FPÖ) postete auf Facebook einen Kurz-Sager über Flüchtlinge mit Meuchel-Foto (siehe unten). Viele Kommentatoren - und auch die Mehrheit der krone.at-User - schlugen sich allerdings auf die Seite von Kurz.
Bürgermeister Häupl schaltete am Montag ebenfalls blitzschnell in den Wahlkampfmodus. Bei einem Termin am Vormittag erklärte er: "Ich bin der tiefen Überzeugung: Wo Kurz draufsteht, ist ÖVP drinnen." Um 14 Uhr ließ es sich Häupl nicht nehmen und diskutierte in der roten Hütte vor dem Uni-Hauptgebäude mit jungen Wählern. Der Verband sozialistischer Studenten hatte - angesichts der ÖH-Wahl - dort zum "Spritzerstand" geladen. Mit dabei: Minister Alois Stöger und Umweltstadträtin Ulli Sima.
Michael Pommer und Maida Degagic, Kronen Zeitung
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