24 Monate im All

US-Mini-Shuttle X-37B nach 718 Tagen gelandet

Wissenschaft
08.05.2017 12:12

718 Tagen lang ist der unbemannte Mini-Raumgleiter X-37B der amerikanischen Air Force um die Erde gekreist. Nach knapp zwei Jahren im All ist der Orbiter, über dessen genauen Zweck sich das US-Militär in Schweigen hüllt, am Sonntag auf dem Kennedy Space Center in Florida gelandet. Die ersten drei Flüge des mysteriösen Mini-Shuttles hatten jeweils auf der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien geendet. Eine fünfte Mission soll noch heuer starten.

Das unbemannte Raumschiff nutzte dabei eine Landebahn, auf der einst auch die Spaceshuttles der Raumfahrtbehörde NASA bei ihrer Rückkehr zur Erde gelandet waren. Schon vor sechs Wochen hatte das Mini-Shuttle einen neuen Rekord aufgestellt, denn am längsten dauerte bis zu diesem Zeitpunkt der dritte Flug von X-37B, der im Jahr 2014 nach exakt 674 Tagen im Orbit endete (Landung im Video unten).

Shuttle kreiste knapp zwei Jahre um die Erde
Im Rahmen seiner vierten Geheimmission kreiste das Shuttle X-37B seit dem Mai 2015 um die Erde. Bereits im Februar hatte es Spekulationen gegeben, dass die vierte Mission von X-37B auf dem Kennedy Space Center, dem Weltraumbahnhof der NASA auf Merritt Island enden könnte.

Von Cape Canaveral aus gestartet
Der "Orbital Test Vehicle 4" (kurz OTV-4) getaufte Mini-Raumgleiter war am 20. Mai 2015 um 17.05 Uhr MESZ an Bord einer "Atlas V"-Rakete vom militärischen Teil des Weltraumbahnhofs Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ins All abgehoben.

Das knapp fünf Tonnen schwere Raumfahrzeug ist nur 8,8 Meter lang, hat eine Flügelspannweite von 4,6 Metern und soll die Erde in rund 900 Kilometern Höhe umkreist haben. Experten, die die Bahn des kleinen Shuttles verfolgen, berichteten aber, dass es auf einem wesentlich niedrigeren Orbit - nämlich in nur 312 bis 350 Kilometern Höhe - unterwegs gewesen sein dürfte. Seine Energie bezieht das unbemannte Raumfahrzeug, von dem zwei Exemplare existieren, aus Batterien sowie über ein ausklappbares Sonnensegel.

Spekulationen über Tests für Waffensystem
Bislang hat die US-Luftwaffe jeweils nur über Starts und Landungen der OTVs berichtet. Zum Zweck der Missionen hieß es lediglich, es würden neue Materialien und Technologien - etwa der Einsatz von neuartigen Ionentriebwerken - im Weltraum erprobt. Das Schweigen der Militärs hat Spekulationen genährt, das Shuttle im Miniformat sei vielleicht der Vorläufer eines neuartigen Waffensystems im Orbit, das die USA in die Lage versetzen soll, in Krisenfällen rasch zu reagieren.

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