Im TV veröffentlicht

Zeigen diese Bilder Mord an Diktator-Halbbruder?

Ausland
20.02.2017 10:45

Während weiter nach Verdächtigen im Mordfall Kim Jong Nam gesucht wird, sind nun Aufnahmen mehrerer Sicherheitskameras vom Kuala Lumpur International Airport veröffentlicht worden, die das Attentat zeigen sollen. Man sieht einen Mann in einem hellgrauen Anzug die Abflughalle betreten und zum Check-In-Schalter gehen - es handelt sich wohl um den Halbbruder des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un. Kurze Zeit später nähern sich zwei Frauen. Eine der beiden greift plötzlich Kim Jong Nam ins Gesicht. Anschließend flüchten die beiden.

Der Angegriffene sucht anschließend Hilfe bei den Airport-Sicherheitskräften. Diese begleiten den 45-jährigen Nordkoreaner zu einer Klinik. Danach enden die Aufnahmen, die am Wochenende vom japanischen Sender Fuji TV gezeigt wurden. Kurze Zeit nach dem Zwischenfall brach Kim Jong Nam zusammen und starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Es wird vermutet, dass er mit einem schnell wirkenden Gift angegriffen wurde. Die Echtheit der Videoaufnahmen wurde von offizieller Seite bisher nicht bestätigt.

Diplomatischer Zwist zwischen Nordkorea und Malaysia
Der mysteriöse Mord hat bereits zu diplomatischen Verstimmungen zwischen Nordkorea und Malaysia geführt. Die Regierung in Kuala Lumpur bestellte am Montag den nordkoreanischen Botschafter Kang Chol ein. Anlass seien Äußerungen des Diplomaten, Malaysia habe etwas zu verbergen, hieß es am Montag. Malaysia beorderte auch seinen Botschafter in Pjöngjang zu Konsultationen zurück in die Heimat.

Pjöngjang will Obduktionsergebnis nicht anerkennen
Nordkoreas Botschafter hatte seinen Vorwurf geäußert, nachdem Malaysia die Übergabe des Leichnams an Nordkorea verweigert und eine Autopsie angeordnet hatte. Er warf Malaysia vor, bei den Ermittlungen mit ausländischen Mächten unter einer Decke zu stecken. Außerdem bezweifelte er, dass es sich bei dem Toten um Kim Jong Nam handelt. Die Botschaft habe den Mann als den nordkoreanischen Staatsbürger Kim Chol identifiziert, sagte er. Die Regierung in Pjöngjang hat bereits angekündigt, das Ergebnis der Obduktion nicht anzuerkennen.

Kim Jong Nam hatte sich lange im Ausland aufgehalten und kritisch über die Familiendynastie in seiner Heimat geäußert. Südkoreanischen Regierungskreisen zufolge hatte Nordkoreas Machthaber bereits vor Jahren den Auftrag zur Ermordung seines Halbbruders erteilt.

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