Leben in Gefahr

Wien: Krebstherapie startet für 62 Prozent zu spät

Österreich
18.01.2017 10:03

Unfassbare Zustände deckt der jüngste Gesundheitsprüfbericht des Wiener Stadtrechnungshofes auf: Demnach sei beim Krankenanstaltenverbund (KAV) in über 60 Prozent der Fälle mit der Strahlentherapie für Krebspatienten zu spät begonnen worden, weil die Kapazitäten nicht ausreichen. Auch auf Hüft- und Knie-OPs warten die Patienten zu lange. Und Rettungshelikopter-Piloten verweigern mitunter den Anflug auf Spitalslandeplätze, weil diese zu gefährlich sind.

Für das erste Quartal des Jahres 2015 weist der Bericht exakt 62 Prozent der KAV-Krebspatienten aus, bei denen mit der lebensrettenden Strahlentherapie später begonnen wurde, als es aus diagnostischer Sicht empfohlen gewesen wäre. Grund dafür sind die langen Wartelisten und begrenzten Plätze, die für die aufwendige Behandlung notwendig wären.

Dadurch sinken naturgemäß die Heilungschancen für die Betroffenen drastisch. Die Prüfer empfehlen daher dringend die Anschaffung weiterer Geräte zur Krebsbehandlung, um die Behandlungskapazitäten zu erhöhen.

Lange Wartezeit bei Hüft- und Knie-OPs
Ähnlich, wenn auch nicht so unmittelbar lebensbedrohlich, stellt sich die Situation bei den Operationen von Hüften und Knien dar. Im Prüfungszeitraum war die Wartezeit mit durchschnittlich 15,4 Tagen in den KAV-Krankenhäusern um gut ein Drittel länger als in Privatspitälern.

Ebenfalls auf der Liste der Stadtrechnungshof-Kritikpunkte: Gefährliche Hubschrauberlandeplätze im Donauspital, bauwirtschaftliche Verfehlungen im Otto-Wagner-Spital. Zudem geht der Bericht mit MA 11 (Amt für Jugend und Familie) und MA 40 (Amt für Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht) streng ins Gericht.

Weitere Hintergründe zu allen Fällen lesen Sie am Donnerstag in Ihrer "Krone"-Printausgabe!

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