Eingemauerte Babys

Babys erstickt: Neun Jahre Haft für Mutter

Ausland
28.09.2006 19:31
Die Mutter der beiden eingemauerten toten Babys aus dem deutschen Bundesland Thüringen muss neun Jahre hinter Gitter. Die Richter verurteilten die 44 Jahre alte Erzieherin am Donnerstag wegen zweifachen Totschlags. "Sie haben die Kinder unmittelbar nach der Geburt getötet, weil Sie in Ihrer damaligen Lebenssituation keine weiteren Kinder mehr gebrauchen konnten", sagte der Vorsitzende Reinhard Maul.

Die Mutter zweier erwachsener Töchter, die beim Urteilsspruch am ganzen Körper zitterte und immer wieder mit dem Kopf schüttelte, hatte gesagt, die Kinder seien tot zur Welt gekommen. Sie wären jetzt 12 und 14 Jahre alt.

Die erwachsenen Töchter der Frau trugen zur Urteilsverkündung T- Shirts mit der Aufschrift "Sabine, wir glauben an Dich!". "Es ist so, dass Sie nachweislich gelogen haben", sagte hingegen Maul. Die Schwurgerichtskammer ging mit ihrem Strafmaß noch über den Antrag der Staatsanwaltschaft hinaus. Diese hatte achteinhalb Jahre Gefängnis beantragt.

Ehemann ging zur Polizei
Die Babyleichen waren zu Neujahr gefunden worden. Der Ehemann der 44-Jährigen war zur Polizei gegangen, weil seine Frau sich von ihm trennen wollte. Er hatte damals die ungewollten Kinder im Kellerboden eingemauert und einen Heizkessel sowie eine Waschmaschine darüber gestellt.

Das Ermittlungsverfahren gegen den Mann war bereits vor Prozessbeginn eingestellt worden. Ihm könne nicht nachgewiesen werden, dass er an der Tötung der Kinder beteiligt war, begründete die Staatsanwaltschaft. Das Einmauern der Kinder selbst sei kein Straftatbestand.

Höchstwahrscheinlich erstickt
Zwar konnten die Gerichtsmediziner nicht mehr feststellen, ob die Babys tot oder lebendig zur Welt kamen und woran sie starben. Aber für den Richter stand fest: Sie sind höchstwahrscheinlich erstickt worden. Das erste tote Kind war in ein Bettlaken, Tücher und ein Nachthemd eingewickelt, das zweite wurde in einem verschlossenen blauen Müllsack gefunden. Diesen hatte die Frau zunächst in ein Kellerregal gestellt, bevor ihr Mann auch dieses Bündel vergrub.

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