Sechszylinder-Hammer

BMW K 1600 B: BMW baut Bagger, aber sophisticated

Motor
10.10.2016 23:52

Die Katze ist aus dem Sack: Das ist BMWs Antwort auf Harley-Davidson, könnte man sagen. Die Münchner machen ihre 1600er-Sechszylinder-Maschine zum mächtigen Bagger, den sie als "Verkörperung des Grand American Touring" sehen. Dementsprechend zielt dieser fette Pfeil natürlich über den großen Teich.

(Bild: kmm)

Die durch und durch in Schwarz gehaltene BMW K 1600 B hat natürlich den aus GT und GTL bekannten Reihensechszylinder als Herz, der auch mit Euro-4-Spezifikation geschmeidige 160 PS leistet und 175 Nm bei 5 250/min. abliefert. Auch ansonsten entspricht die Technik weitgehend den beiden Tourern. Zum Glück, möchte man sagen.

Doch die Optik ist ganz auf Bagger (sprich: Bägga) getrimmt, wenn auch mehr sophisticated als anderswo. Charakteristisch sind die tropfenförmige Silhouette, deren höchster Punkt die Frontverkleidung ist, die langgestreckte, nach hinten abfallende Linie sowie die in dieses "Streamlining" eingebundenen, tief angebrachten Seitenkoffer mit integrierten Heckleuchteneinheiten in US-Stil. Neue, vollverchromte Schalldämpfer fügen sich fahrbahnparallel in die Bagger-Designlinie ein. Für einen Bagger ist das Heck allerdings relativ hoch, auch wenn der Sozius sieben Zentimeter tiefer sitzt als bei der GT.

Die Seitenkoffer haben eine neu konzipierte Aufteilung mit flacherem Deckel und tieferem Korpus, der hintere Kotflügel kann für einen leichten Ausbau des Hinterrades nach oben geklappt werden.

Die Verkleidung ist nicht einfach nur gekappt, auch wenn sie Bagger-typisch eine flache Scheibe hat (elektrisch verstellbar). Für einen wirksamen Wind- und Wetterschutz sind die Seitenteile von den Windleitflügeln abwärts weit nach hinten gezogen. Windabweiser schützen die Hände des Fahrers.

Dynamic ESA serienmäßig, erstmals mit Retourgang
Das elektronisch gesteuerte Fahrwerk namens Dynamic ESA ist serienmäßig und verfügt an der K 1600 B über die Modi "Road" (für eher aktive Abschnitte) und "Cruise" (mit sanfter Dämpfung für besonders komfortables Dahingleiten bei niedrigen Geschwindigkeiten).

Erstmals in der 1600er-Baureihe gibt es hier am Bagger eine Rückfahrhilfe zum Rangieren (optional). Sie lässt sich per Knopfdruck von der linken Lenkerarmatur aus aktivieren, die Fortbewegung erfolgt durch Drücken auf den Starterknopf. Bei 336 kg Eigengewicht (17 kg mehr als die GT ohne Koffer) ist es sicher kein Fehler, den Rückwärtsgang mitzubestellen.

Sonderausstattung für Sportler und Cruiser
Aus den sportlichen Maschinen übernommen wird der optionale Schaltassistent Pro, mit dem man rauf- und runterschalten kann, ohne die Kupplung zu betätigen.

Um die BMW K 1600 B Bagger-gemäß bewegen zu können, sollte man aber eher die speziellen Trittbretter ordern, die eine besonders relaxte "Feet Forward"-Haltung erlauben. Auch für den Sozius gibt es Trittbretter, wie sich auch sonst genügend aufpreispflichtige Extras in der Preisliste finden werden.

Neu (und in der ganzen K-1600-Reihe erhältlich) ist der intelligente Notruf für rasche Hilfe bei Unfällen und in Notsituationen. Damit ruft die BMW automatisch die Rettung, wenn nötig.

Es ist nicht ganz ohne, was BMW hier macht, und durchaus mutig. Man darf schon die Frage stellen: Wie viel Diversifikation verträgt eine Marke. Der Markt wird es zeigen. Eines ist die BMW K 1600 B sicher nicht: ein Bagger wie jeder andere. Und mit diesem BMW-Charakter kann die Rechnung absolut aufgehen, wenn der BMW-Bagger in der zweiten Hälfte 2017 ausgeliefert wird.

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(Bild: kmm)



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