Ein Gericht in Aserbaidschan hat eine umstrittene Bewährungsstrafe gegen die regierungskritische Reporterin Khadija Ismayilova auf zwei Jahre und drei Monate herabgesetzt. Damit änderte die Justiz des autoritär regierten Landes eine Strafe von dreieinhalb Jahren gegen die Mitarbeiterin von Radio Liberty.
Menschenrechtler in der Hauptstadt Baku kritisierten das neue Urteil aber als nicht weitgehend genug. "Alle Vorwürfe sollten fallen gelassen werden", sagte der Anwalt Rasul Jafarov am Montag. Staatspräsident Ilham Aliyev könne nur von Reformen sprechen, wenn der Druck auf Andersdenkende nachlasse, betonte er.
Ismayilova gilt als eine der bekanntesten Regierungskritikerinnen der öl- und gasreichen Ex-Sowjetrepublik am Kaspischen Meer. Sie war 2015 zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt und später auf Bewährung freigelassen worden. Sie soll einen Mann in den Selbstmord getrieben haben. Bürgerrechtler halten das Urteil für politisch motiviert.
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