Nach über 200 Jahren

Rätsel um das Grimm-Märchen “Aschenputtel” gelöst

Wissenschaft
02.07.2016 08:02

Das Rätsel, wer den Brüdern Grimm das weltbekannte Märchen "Aschenputtel" erzählt hat, scheint nach 200 Jahren gelöst - es war eine alte Frau aus dem deutschen Marburg namens Elisabeth Schellenberg. "Die Frau ist die mündliche Quelle. Sie hat die Erzählung geprägt", sagte am Freitag Grimm-Forscher Holger Ehrhardt von der Universität Kassel. Er hat den Namen herausgefunden.

Ehrhardt war Hinweisen aus Briefen Wilhelm Grimms an dessen Bruder Jacob nachgegangen und hatte diese mit Tauf- und Sterberegistern Marburger Kirchen sowie Bewohnerlisten von Armenhospitälern verglichen. Schellenberg starb verarmt und kinderlos anno 1814. "Sie verbrachte ihre letzten Jahre im Siechenhaus St. Jost", sagte Ehrhardt, der dazu das Buch "Die Marburger Märchenfrau" herausgebracht hat.

Wilhelm Grimm wollte sich 1810 von der damals 64 Jahre alten Frau in Marburg Märchen erzählen lassen, doch die wies ihn ab. Erst durch einen Trick - er schickte eine Frau und deren Kinder zu Schellenberg - rückte sie ihre Märchen heraus und erzählte nicht nur "Aschenputtel", sondern auch das weniger bekannte Märchen "Der goldene Vogel". Von Schellenberg gibt es kein überliefertes Bild, ihr ehemaliges Wohnhaus steht aber noch heute. Die Namen anderer Quellen der Grimm'schen Erzählungen sind seit langem bekannt.

Wilhelm und Jacob Grimm lebten mit Unterbrechungen zwischen 1798 und 1841 in Kassel. Dort sammelten sie ihre Kinder- und Hausmärchen und begannen die Arbeit an ihrem Wörterbuch.

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