Horror in Syrien
Spitäler und Schulen bombardiert: Fast 50 Tote
Bei Raketenangriffen auf mindestens fünf Krankenhäuser und zwei Schulen in Syrien sind nach Angaben der Vereinten Nationen fast 50 Menschen ums Leben gekommen, darunter auch Kinder. Viele weitere Menschen seien bei den Attacken in den Provinzen Aleppo und Idlib im Norden des Landes verletzt worden, sagte UNO-Sprecher Farhan Haq am Montag.
Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte die Angriffe als "eklatanten Verstoß gegen internationales Recht". Das ohnehin zerstörte Gesundheitssystem des Landes werde durch die Angriffe weiter geschwächt. Auch die USA verurteilten die Angriffe scharf. Dass das syrische Regime und seine Unterstützer ihre Angriffe fortsetzten, lasse Zweifel an der Entschlossenheit Russlands aufkommen, das brutale Vorgehen des Assad-Regimes gegen die eigene Bevölkerung stoppen zu wollen, sagte US-Außenamtssprecher John Kirby.
Gegenseitige Beschuldigungen
Der syrische Botschafter in Moskau, Riad Haddad, hatte zuvor erklärt, US-Kampfflugzeuge hätten eine Klinik zerstört, die von der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen unterstützt wird. Die Militäraufklärung habe ergeben, dass die russische Luftwaffe damit nichts zu tun habe, sagte er dem russischen Fernsehsender Rossija 24. Syrische Aktivisten hatten zuvor Russland dafür verantwortlich gemacht. Von Moskau selbst gab es zunächst keine Stellungnahme dazu.
Von Ärzte ohne Grenzen veröffentlichte Bilder der angegriffenen Klinik in der Stadt Maret al-Numan in der Provinz Idlib zeigten das Ausmaß der Zerstörung. Die Hilfsorganisation sprach allein dort von mindestens sieben Toten und weiteren acht vermissten Mitgliedern des Klinikpersonals, die wahrscheinlich ebenfalls umgekommen seien. Es soll auch vermisste Patienten geben. Ärzte ohne Grenzen sprach von einem anscheinend "gezielten Angriff" auf die Klinik, legte sich aber nicht fest, wer die Schuld daran trägt.
40.000 Menschen nach Attacke ohne medizinische Versorgung
Das Krankenhaus wurde nach Angaben des Personals innerhalb weniger Minuten viermal getroffen. "Die Zerstörung des Krankenhauses lässt eine lokale Bevölkerung von rund 40.000 Menschen ohne Zugang zu medizinischer Versorgung zurück, in einer aktiven Konfliktzone", hieß es in einer Mitteilung von Ärzte ohne Grenzen.
Insgesamt unterstützt die Organisation in Syrien mehr als 150 Krankenhäuser. Seit Jahresbeginn wurden fünf davon bei Angriffen beschädigt. Auch in Afghanistan wurde ein Krankenhaus bei einem US-Luftangriff zerstört. Dabei wurden zwölf Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen sowie sieben Patienten getötet.
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