Der oberste EU-Korruptionsermittler hat sich für die Abschaffung des 500-Euro-Scheins ausgesprochen. Er frage sich, ob es noch einen Bedarf für so große Banknoten gebe, sagte der Generaldirektor des Europäischen Amtes für Betrugsbekämpfung (OLAF), Giovanni Kessler, in einem am Montag veröffentlichten Reuters-Interview.
Betrügern könne man durch eine Abschaffung großer Scheine ihr Geschäft erschweren. Kleinere Noten und ein verstärkter Einsatz elektronischen Geldes würden hingegen den Ermittlern helfen. Wichtig im Kampf gegen Betrug und Korruption sei die Rückverfolgbarkeit, sagte der Italiener, der einst als Staatsanwalt gegen die Mafia ermittelte. Die zuständige Europäische Zentralbank wollte sich nicht zu dem Thema äußern.
Befürworter großer Scheine führen ins Treffen, dass eine Abschaffung illegale Bargeldtransaktionen kaum verhindern würde. Viele Banknoten mit hohem Nennwert sind Schätzungen zufolge außerhalb der Eurozone im Umlauf - vor allem in Regionen, in denen häufiger bar als elektronisch gezahlt wird.
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