Jeder fünfte Unfall

Fahrerflucht auf Pisten: 8 Fälle an einem Tag

Tirol
30.12.2015 15:53

Kollision auf der Skipiste, einer der Beteiligten fährt einfach davon - solche Szenen sind derzeit Alltag auf den engen Kunstschneebändern. In Tirol listete die Polizei an einem einzigen Tag acht Fälle auf, in der Vorsaison waren es insgesamt 345. Im langjährigen Schnitt endet jeder fünfte Unfall mit einer Fahrerflucht.

„Wenn es keine markante Beschreibung des Flüchtigen gibt, haben wir bei Zigtausenden Skifahrern kaum eine Chance auf Ausforschung“, räumt Florian Bauernfeind, Alpinpolizist im Bezirk Schwaz, ein. Die erschreckenden Zahlen zur Fahrerflucht: Im vergangenen Winter gab es tirolweit 345 Fälle. „Die Zahl der Skiunfälle mit Verdacht auf Fremdverschulden lag bei 1733 – also liegt der Anteil mit Fahrerflucht bei etwa 20 Prozent“, erklärt Hans Ebner aus dem Innenministerium auf „Krone“-Anfrage. In den Jahren vorher war es ähnlich (1738 Unfälle/403 mal Fahrerflucht; 1588 Unfälle/360 mal Fahrerflucht).

Nicht immer böse Absicht

Enthalten sind dabei auch Kollisionen, bei denen sich das Opfer zunächst als unverletzt glaubte und erst später Blessuren diagnostiziert wurden. Da war der zweite beteiligte Wintersportler freilich schon weg.

Die Fahrerflucht-Unfälle allein vorgestern Dienstag:

- Im Rendl-Skigebiet in St. Anton sprang ein Skifahrer (der gleich darauf flüchtete) über eine Geländekante und rammte einen Deutschen (50), der wiederum mit einem Pistenretter kollidierte, der gerade ein anderes Unfallopfer versorgte. Der Pistenretter wurde dabei schwer verletzt.

- Am Pitztaler Gletscher erlitt ein deutsches Mädchen (17) einen Beinbruch, als ein Unbekannter ihre Skispitzen touchierte und sie einen Steilhang hinabrutschte.

- Am Grubigstein in Lermoos prallte ein unbekannter Skifahrer gegen einen deutschen Snowboarder (13). Dieser schlug mit dem Kopf hart auf der Piste auf und wurde schwer verletzt.

- Auch ein zweiter Fahrerflucht-Unfall am Grubigstein sowie zwei im Hochpustertal und zwei am Rifflsee im Pitztal endeten mit teils schweren Verletzungen.

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