Konflikte mit drängelnden Asylwerbern, aber auch herzzerreißende Szenen an der Grenze: Viele Polizisten sind nach der Belastung im Asyl-Einsatz psychisch am Ende. Kaum im Krankenstand, erhalten sie weniger Gehalt als nach einem Dienstunfall. "Das soll sich jetzt ändern", sagt Staatssekretärin Sonja Steßl.
Die bisherige Rechtslage unterscheidet zwischen einem Dienstunfall, bei dem sich etwa ein Polizist den Knöchel bricht, und einer psychischen Dienstunfähigkeit: Bei einer Verletzung erhält der Beamte weiterhin alle dienstlichen Zulagen, bei einem Burn-out werden sie jedoch sofort gestrichen - oft belasten dann Finanzprobleme die Polizisten noch zusätzlich.
Steßl: "Muss faire Lösung bei Krankenständen geben"
"Diese Unterscheidung muss sofort aufgehoben werden", ist Beamtenstaatssekretärin Steßl (SPÖ) auf einer Linie mit den Gewerkschaftlern, die eine Zunahme dieser psychisch bedingten Krankenstände befürchten.
Steßl zur "Krone": "Bei einem Lokalaugenschein an den Grenzübergängen in Spielfeld und bei Salzburg habe ich eben gesehen, was die Polizisten dort leisten - die Beamten brauchen unsere Unterstützung. Jetzt muss es rasch eine faire Lösung bei den Krankenständen geben." Steßl benötigt für eine Reform der aktuellen Rechtslage ein Okay der Innenministerin - eine Einigung sei aber "sehr wahrscheinlich".
Aus dem Video-Archiv: So wollen die ÖVP-Minister das Asyl-Problem lösen
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