Streit um Truppen
Moskau unterstützt Bagdad im Konflikt mit Ankara
Auch der Irak drohte damit, den UN-Sicherheitsrat einzuschalten, sollte die Türkei nicht bis Dienstagabend ihre Truppen abgezogen haben. Ankara zeigte keine Bereitschaft zum Einlenken. "Derzeit gibt es keinen Abzug", sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu nach Angaben des Senders CNN Türk. Es würden aber auch keine neuen Truppen eingesetzt. Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sagte, er plane "sobald wie möglich" eine Reise nach Bagdad.
Bagdad: "Verletzung irakischer Souveränität"
Das Kabinett in Bagdad beauftragte Ministerpräsident Haidar al-Abadi am Dienstag damit, alle notwendigen Schritte gegen "die Verletzung der irakischen Souveränität" zu unternehmen, wie es in einer Erklärung der Regierung hieß. Die Grenzen des Landes seien eine "rote Linie", deren Überschreitung nicht geduldet werde. Abadi hatte der Türkei am Sonntagabend 48 Stunden gegeben, um die Einheiten abzuziehen.
Auslöser des Streits sind rund 150 Soldaten, die die Türkei mit mindestens 20 Panzern in die nordirakische Region Mossul geschickt hatte. Sie bilden dort unter anderem kurdische Peschmerga und sunnitisch-arabische Milizen im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) aus. Die türkische Regierung beharrt darauf, dass die Soldaten mit Einverständnis des Iraks dort eingesetzt sind. Die Regierung in Bagdad dementiert das vehement.
Russische Kampfhubschrauber an türkischer Grenze
Russland stationierte inmitten des Streits mit der Türkei mehrere Kampf- und Transporthubschrauber in der Südkaukasusrepublik Armenien unweit der türkischen Grenze. Sieben Maschinen der Typen Mi-24P und Mi-8MT seien von der russischen Stadt Krasnodar zum russischen Stützpunkt Erebuni verlegt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau der Agentur Interfax zufolge mit. Bis zum Jahresende sollen weitere Armeehubschrauber auf der Basis nahe der armenischen Hauptstadt Eriwan stationiert werden.
Das Verhältnis zwischen Armenien und der Türkei ist angespannt. Russland ist dagegen Schutzmacht von Armenien und hat in der früheren Sowjetrepublik Tausende Soldaten stationiert.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.