"Happy Face Killer"

Al Banos Tochter von Serienkiller in USA getötet?

Adabei
20.11.2015 08:35
Vor fast 22 Jahren verschwand die Tochter des Schlager-Duos Al Bano und Romina Power spurlos. Vergangenes Jahr wurde sie für tot erklärt. Womöglich wurde sie von einem Serienkiller ermordet. Eine neue Spur führt nach Florida.

Sie sangen so oft vom Glück, dass ihnen eigentlich gar kein Unglück widerfahren durfte. "Felicita", der Ohrwurm aus dem Jahr 1982, machte Al Bano und Romina Power weltberühmt. Der Italiener aus Apulien und die Tochter des Schauspielers Tyron Power aus Kalifornien waren nicht nur auf der Bühne ein Traumpaar, sondern auch im privaten Leben. Und dann passierte ihnen das Schlimmste, was Eltern passieren kann: Ihr Kind verschwand spurlos.

Ylenia Carrisi, geboren 1970, älteste von vier gemeinsamen Töchtern des Paars, war in Süd- und Nordamerika unterwegs und lebte zuletzt in New Orleans. Seit Anfang Jänner 1994 wurde sie nicht mehr gesehen. Alle Suche blieb vergeblich. In den USA wurde Ylenia vermutet, in der Karibik, und sogar in Deutschland. Die Mutter wollte nie an ihren Tod glauben und trat 2011 sogar in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" auf. Nun gibt es eine neue Spur der Verschwundenen, die ein Gericht in Brindisi Ende 2014 auf Antrag des Vaters für tot erklärte.

Frauenleiche in Florida Tochter Ylenia?
Die Spur führt nach Florida. Es geht um die Identifizierung einer dort 1994 am Straßenrand gefundenen Frauenleiche. Albano Carrisi, so der bürgerliche Name des Künstlers, bestätigte diese Woche, dass die Fahnder von ihm und seinen übrigen Kindern Speichelproben nahmen, um sie zum DNA-Abgleich in die USA zu schicken. Verdächtig ist der zu mehrfach lebenslänglich verurteilte achtfache Mörder Keith Hunter Jesperson, genannt auch der "Happy Face Killer", weil er in Briefen immer ein "Smiley" neben seine Unterschrift setzte.

Womöglich bringt das eine Wende in den Fall. Zeugenaussagen hatten seinerzeit nichts zur Klärung beitragen können. Ylenia lebte laut Presseberichten zuletzt in einem verkommenen Hotel in New Orleans mit einem Trompeter zusammen - Straßenmusiker, drogenabhängig und gewalttätig. Dieser bezahlte die Absteige mit Ylenias Traveller Checks - einem damals gängigen Zahlungsmittel -, und als er zum ersten Mal vernommen wurde, fand man auch ihren Pass bei ihm. Obwohl verdächtig, verbrachte er nur wenige Tage im Gefängnis.

Ein 2006 verstorbener Aquariums-Wärter sagte, er habe eine Ylenia ähnelnde Frau gesehen, wie sie sich in den Mississippi stürzte. Eine Leiche wurde aber nie gefunden, und er erzählte die Geschichte auch jedes Mal anders. Später stellte sich heraus, so die römische Zeitung "Il Messaggero", dass der Mann "kurzsichtig wie ein Maulwurf" war.

"Wir werden sehen, was passiert"
Dass der Fall noch nicht zu den Akten gelegt wird, ist Ermittlern in Palm Beach in Florida zu verdanken. Sie gaben sich nicht damit zufrieden, dass die 1994 gefundene Leiche nie identifiziert wurde. Sie kamen zu dem Schluss, dass das erste Phantombild dem Opfer nicht wirklich ähnelte und ließen 2014 ein neues anfertigen. Jesperson habe dann versichert, dass dies die "Suzanne" sei, die er umbrachte, sagen die Fahnder. Das Bild hat Ähnlichkeit mit Ylenia, die sich in ihrer Aussteigerphase ebenfalls "Suzanne" nannte.

Al Bano reagierte auf diese neueste Entwicklung zurückhaltend. "Wir werden jetzt sehen, was passiert", sagte er der Nachrichtenagentur Ansa. Auf Nachfrage wollte er keine weiteren Erklärungen abgeben. In den Jahren nach dem Verschwinden der Tochter war die Ehe mit Romina, die sonst vielleicht für immer gehalten hätte, zu Bruch gegangen. Zumindest auf der Bühne sieht man beide jetzt wieder zusammen.

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(Bild: kmm)



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