Für Flüchtlinge

Politiker will Fährbetrieb von Türkei nach Lesbos

Ausland
31.10.2015 11:42
Der Bürgermeister der griechischen Insel Lesbos hat am Samstag gefordert, dass künftig Fähren Flüchtlinge direkt und sicher von der Türkei nach Griechenland bringen sollen. Der Politiker Spyros Galinos erklärte dies angesichts des Todes Hunderter Flüchtlinge in der Ägäis gegenüber der Athener Zeitung "Kathimerini".

Solange die EU nicht den geeigneten Druck auf die Türkei ausübe, den Flüchtlingszuzug zu kontrollieren, bleibe keine andere Möglichkeit, als diese Menschen zur Registrierung mit Fähren auf seine Insel zu bringen, damit sie nicht im Meer ertrinken. "Wir müssen dieses Verbrechen beenden", sagte er. Die Leichenhallen der Insel seien voll mit Opfern.

"Stoppt dieses Verbrechen jetzt"
Als Reaktion auf die Flüchtlingskrise forderten griechische Jugendorganisationen und Bürgerinitiativen die Regierung in Athen auf, die Landesgrenze Griechenlands zur Türkei entlang des Flusses Evros zu öffnen. Dann müssten die Menschen nicht mehr die gefährliche Überfahrt von der türkischen Küste zu den griechischen Inseln unternehmen. Die Parteijugend der linken Regierungspartei Syriza forderte zudem, dass auch ein etwa zehn Kilometer langer Zaun an der türkisch-griechischen Grenze niedergerissen wird.

Aus Protest gegen das Flüchtlingsdrama haben Mitglieder und Sympathisanten der Kommunistischen Partei Griechenlands am Samstag in der Früh zwei große Transparente an der Mauer des Wahrzeichens von Athen, der Akropolis, aufgehängt. "Stoppt dieses Verbrechen jetzt", steht darauf geschrieben. Die Kommunisten machen die EU und die NATO verantwortlich für das Drama.

48 Tote binnen zwei Tagen - und nächstes Unglück
In den vergangenen zwei Tagen sind in der Ägäis 48 Flüchtlinge, unter ihnen auch 31 Kinder, ums Leben gekommen. Insgesamt sollen nach einer vorläufigen Schätzung der Behörden seit Jahresbeginn etwa 3000 Menschen in der Ägäis ums Leben gekommen sein.

Auch am Samstag kam es wieder zu einem Unglück: Ein Boot mit etwa 150 Menschen an Bord soll nach griechischen Medienberichten vor Lesbos gekentert sein. Starker Wind sorge in der Region für hohe Wellen, berichtete das Staatsradio. Rettungsmannschaften der Küstenwache und Fischer mit ihren Booten suchen im Meer nach den Verunglückten, hieß es.

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