krone.at-Test

Schaltet im PC den Turbo ein: Samsung SSD 850 EVO

Elektronik
29.03.2015 08:00
Wer schon einmal von einer konventionellen Festplatte auf eine SSD als Systemlaufwerk im Rechner gewechselt hat, weiß: Kaum etwas sorgt für eine so unmittelbar spürbare Leistungssteigerung wie die pfeilschnellen Flash-Laufwerke. Sie beschleunigen den Systemstart, Programme starten schneller - und Spiele laden kürzer. Wie sich der Umstieg auf eine aktuelle SSD in der Praxis anfühlt, hat krone.at anhand der Samsung SSD 850 EVO getestet.

Das Laufwerk gibt's mit 120, 250, 500 und 1.000 Gigabyte Kapazität zu Preisen zwischen 70 und 375 Euro. Wir haben die Terabyte-Variante getestet, in der Praxis der meisten Anwender dürfte aber auch ein kleineres Modell völlig ausreichen. Unser Rat: Nutzen Sie in Ihrem PC die SSD als Systemlaufwerk, also jene Festplatte, auf der Betriebssystem und Programme installiert sind - hier profitieren Sie von der schnelleren Schreib- und Leserate am meisten.

Klar bringt eine SSD unter gewissen Umständen auch bei anderen Datentypen Vorteile. Wer auf hohes Arbeitstempo bei Videoschnitt oder Bildbearbeitung Wert legt und Daten schnellstmöglich in Programme wie Photoshop oder Premiere laden und anschließend schnell wieder exportieren will, profitiert ebenfalls von einer SSD. Auch Gamer, die kurze Ladezeiten schätzen, haben Freude mit einer SSD.

Für Video-Cutter und Spieler ist der SSD-Umstieg allerdings ein teurer Spaß. Während die meisten Anwender mit der 120-Gigabyte-Variante für Betriebssystem und Programme auskommen dürften, braucht es für Spiele-Installationen und HD-Videos ordentliche Kapazitäten - und die kosten im Vergleich zur konventionellen Festplatte wieder relativ viel Geld.

Unkomplizierter Einbau, leider kein Rahmen
Sind die eigenen Bedürfnisse hinreichend geklärt und wurde die SSD angeschafft, geht es an den Einbau in den eigenen PC. Der gelang bei der getesteten Samsung-SSD völlig reibungslos: Wer schon einmal eine Festplatte getauscht oder eingebaut hat, steht vor keinen echten Herausforderungen.

Einzig einen Einbaurahmen hätte Samsung beilegen können: SSDs kommen im von Laptops bekannten 2,5-Zoll-Formfaktor daher, Desktop-PCs verfügen aber oft nur über 3,5-Zoll-Laufwerksbuchten für entsprechend große Laufwerke.

Wichtiger Hinweis zu allen SSDs: Vor dem Einbau in Ihrem Computer sollten Sie überprüfen, ob Ihr Mainboard mit den schnellen Flash-Speichern kompatibel ist und ob gegebenenfalls Änderungen im BIOS-Setup notwendig sind, um den reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Gerade bei älteren Mainboards - unser Testsystem läuft auf einem alten Intel-P55-Mainboard - kann es sein, dass SSDs neue Einstellungen erfordern.

Stark spürbarer Geschwindigkeitszugewinn
Und wie fühlt es sich in der Praxis nun an, auf einer SSD zu arbeiten? Ziemlich gut, müssen wir nach dem Test der 850 EVO zugeben. Windows startet im Vergleich zur Festplatte weitaus schneller und ist nach dem Anmeldevorgang rascher betriebsbereit als auf einem Magnetdatenträger. Programme wie Photoshop und Premiere, aber auch Microsoft Office, werden ebenfalls deutlich schneller geöffnet.

Angenehmer Nebeneffekt der SSD: Sie ist völlig geräuschlos, es dringen also keine ratternden Geräusche eines Schreiblesekopfes aus dem Gehäuse.

Bei Kopiervorgängen trumpft die SSD – die auf unserem Testsystem gemessenen Schreib- und Lesegeschwindigkeiten sowie Zugriffszeiten finden Sie in der Grafik oben – im Vergleich zur konventionellen Festplatte ebenfalls auf, wenngleich wir sie als Archivierungsdatenträger wegen des hohen Preises pro Gigabyte trotzdem nur bedingt empfehlen können.

SSD als Lade-Booster für Computerspiele
Bei Computerspielen zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei normalen Programmen. Die Ladezeiten werden durch den schnellen Flash-Speicher deutlich verkürzt, was insbesondere bei Games mit weitläufigen Spielwelten und entsprechend langen Ladezeiten einen echten Unterschied macht. Im Test mit "Dragon Age: Inquisition" beschleunigte die SSD die Ladevorgänge erheblich. Aber auch Titel, die auch auf Festplatten nicht mit übermäßig langen Ladezeiten nerven, werden durch den Flash-Datenträger beschleunigt.

Abseits der Ladezeiten hat die SSD allerdings keinen nennenswerten Einfluss auf das Gaming-Erlebnis. Werden Daten in den Arbeitsspeicher geschaufelt, trumpft Samsungs 850 EVO zwar richtig auf, sobald diese aber im RAM deponiert sind, kommt es beim Spielen vor allem auf CPU, RAM und Grafikkarte an. Sind diese Komponenten nicht leistungsfähig genug, hilft auch der Einbau einer SSD nichts. Sind sie auf der Höhe der Zeit, kann man eine SSD hingegen als teuren, aber spürbaren Lade-Booster betrachten.

Zuverlässiger als für die meisten User nötig
SSDs sind zwar schneller und leiser als konventionelle Festplatten, sie haben aber auch Nachteile. Neben dem deutlich höheren Preis pro Gigabyte zählt hierzu vor allem die dem Vernehmen nach geringere Haltbarkeit einer SSD.

Tatsächlich verliert der Flash-Speicher von SSDs mit der Zeit an Zuverlässigkeit, allerdings in einem Ausmaß, das für die meisten Durchschnittsnutzer mehr als tolerabel sein dürfte. In Langzeittests des IT-Portals "The Tech Report" überlebten SSDs von Samsung, Intel, Kingston und Corsair problemlos Schreibvorgänge im Ausmaß von 100 Terabyte.

Der Durchschnittsnutzer produziert auf seinem System im Regelfall aber nur wenige Terabyte an Schreibvorgängen pro Jahr. Das bedeutet, dass die SSD zumindest viele Jahre lang zuverlässig sein sollte. Der Hersteller ist sich im Fall der 850 EVO seiner Sache sogar so sicher, dass er satte fünf Jahre Garantie einräumt.

Fazit: Nach mehreren Wochen Praxiseinsatz können wir keine echten Nachteile an Samsungs 850 EVO entdecken. Die SSD ist flüsterleise und pfeilschnell und beschleunigt den Rechner im normalen Windows-Betrieb stärker als jedes CPU- oder RAM-Upgrade. In unser Testsystem fügte sich die 850 EVO trotz seines Alters reibungslos ein. Als Systemplatte ist eine SSD statt einer Festplatte tatsächlich jene PC-Komponente, welche die spürbarste Leistungssteigerung bringt. Mit größeren Kapazitäten taugt sie zudem auch für Spiele-Installationen, wenngleich der hohe Preis angesichts des Umstands, dass die SSD letztlich nur die Ladezeiten verkürzt, hier manche Interessenten abschrecken dürfte.

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