Behördenversagen?

MI5 und Polizei hatten Kontakt zu “Jihadi John”

Ausland
27.02.2015 18:15
Nach der Enthüllung der Identität des schwarz verhüllten IS-Kämpfers "Jihadi John", der in zahlreichen Enthauptungsvideos auftritt, wird Kritik an der Arbeit der britischen Sicherheitsbehörden laut. Wie die Zeitung "Daily Telegraph" am Freitag berichtete, hatten der Inlandsgeheimdienst MI5 und die Polizei seit 2009 mindestens zwölfmal Kontakt zu Mohammed Emwazi. Der MI5 soll sogar vergeblich versucht haben, ihn als Informanten zu rekrutieren.

Die Sicherheitsbehörden hätten in dem Fall mehrere "dumme Fehler" gemacht, weshalb "Jihadi John" ihnen entwischt sei, schrieb die britische Zeitung. Die britische Regierung nahm die Sicherheitsbehörden gegen die Kritik in Schutz. Polizei und Geheimdienst machten jeden Tag eine "exzellente Arbeit", sagte Premierminister David Cameron. Die Regierung werde zusammen mit den Sicherheitsbehörden alles tun, "um diese Leute zu finden und sie außer Gefecht zu setzen".

Experte: "Überwachung einer Person erfordert 30 Beamte"
Der Sicherheitsexperte der Beratungsfirma GlobalStrat, Olivier Guitta, sagte, die Überwachung einer Person erfordere 30 Beamte. "Man kann einem Mann ein Jahr, zwei Jahre folgen - wenn er nichts tut, muss man es aufgeben", sagte er.

Mehrere britische und US-amerikanische Medien hatten Emwazi, der mehrere westliche Geiseln enthauptet haben soll, am Donnerstag identifiziert. Er soll gebürtiger Kuwaiter und in West-London aufgewachsen sein. Emwazi soll für die Ermordung der US-Journalisten Steven Sotloff und James Foley sowie dreier Entwicklungshelfer aus Großbritannien und den USA verantwortlich sein. Auch in Videoaufnahmen mit zwei japanischen Geiseln war der vermummte Kämpfer des IS zu sehen.

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