Sechs Menschen tot

Siebenjährige sprengte sich in Nigeria in die Luft

Ausland
22.02.2015 16:11
Ein siebenjähriges Mädchen hat sich im Nordosten Nigerias in die Luft gesprengt und fünf Menschen mit in den Tod gerissen. 19 weitere Menschen seien verletzt worden, als der am Körper des Mädchens befestigte Sprengsatz am Sonntag auf einem Markt der Stadt Potiskum explodierte, sagte ein Mitglied einer Bürgerwehr der Nachrichtenagentur AFP.

Augenzeugen sagten, das Mädchen sei um die sieben Jahre alt gewesen. Bereits im Jänner hatten sich zwei Selbstmordattentäter auf dem Markt in die Luft gesprengt und dabei sechs Menschen getötet. Die radikalislamische Extremistengruppe Boko Haram verübt regelmäßig Selbstmordattentate auf Märkte und andere belebte Orte. Sie setzt dabei auch immer wieder Frauen und Mädchen ein. Es bleibt dabei vielfach offen, ob die Mädchen wissen, dass sie als Selbstmordattentäterinnen eingesetzt werden sollen.

Die sektenartige Extremistengruppe kämpft seit 2009 mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Bei Angriffen auf Sicherheitskräfte, Behörden, Schulen und Kirchen wurden seitdem mehr als 13.000 Menschen getötet.

Die Extremistengruppe hatte in den vergangenen Monaten ihre Angriffe vom Nordosten Nigerias auf Kamerun, den Tschad und den Niger ausgedehnt. Diese entschlossen sich daraufhin zum Eingreifen und entsandten Truppen in ihre Grenzgebiete zu Nigeria. Anfang Februar beschlossen die vier Länder und Benin zudem, eine Eingreiftruppe von 8.700 Soldaten gegen die Rebellen aufzustellen.

Nigerianische Armee meldete Rückeroberung Bagas
Die nigerianische Armee meldete am Sonntag die Rückeroberung der Stadt Baga von Boko Haram. Bei heftigen Gefechten um die Stadt am Tschad-See im Nordosten Nigerias sei "eine große Zahl von Terroristen" getötet worden, sagte Militärsprecher Chris Olukolade am Samstag. Eine unabhängige Bestätigung für die Rückeroberung Bagas gab es nicht.

Boko Haram hatte die Stadt am Ufer des Tschad-Sees, an den Nigeria, Kamerun, der Niger und der Tschad grenzen, am 3. Jänner eingenommen. Es wird befürchtet, dass die Rebellengruppe dabei Hunderte Menschen ermordete. Olukolade zufolge habe die Armee nun beider Rückeroberung Bagas die Waffen- und Materialbestände der Extremisten zerstört. Darunter seien fünf Flugabwehrgeschütze, Gewehre, mehr als 30 Motorräder und mehrere weitere Fahrzeuge gewesen.

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