Minus bei Blutbank

Rotkreuz-Präsident immer mehr unter Druck

Oberösterreich
22.02.2015 06:00
Zuerst ging’s um das Aus für die Blutbank in Wels, dann wurde bekannt, dass es beim Roten Kreuz große Verluste gibt. Der Gipfel beim Wirbel in der Organisation war erreicht, als der Linzer Stadt-Vize Christian Forsterleitner (SPÖ) die Heimlichtuerei nicht mehr mitmachen wollte und zurücktrat! Eine Chronologie der Geschehnisse, über die „Krone“-Leser als erste informiert wurden.

Mit dem Auftrag an den Landesrechnungshof, die Finanzen des Roten Kreuzes zu durchleuchten, zog die ÖVP, deren Landtagsabgeordneter Walter Aichinger auch Präsident der Organisation ist, die Notbremse. Allerdings auch erst, als die Rufe von SPÖ und FPÖ nach einer Prüfung durch eine unabhängige Stelle nicht mehr überhörbar waren. Trotzdem: Landeshauptmann Josef Pühringer will nicht, dass das Rote Kreuz einen Schaden nimmt.

Verunsicherung muss rasch beendet werden
Zur "OÖ-Krone" sagt er: "Mit der Prüfung wollen wir eine Verunsicherung der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter, aber auch der Spender rasch beenden. Es darf nicht der geringste Eindruck übrig bleiben, dass im Roten Kreuz Spendengeld und Steuermittel nicht mit der letzten Sorgfalt eingesetzt werden."
Dieser Verdacht besteht aber: Laut einem der "OÖ-Krone" vorliegenden Protokoll einer Präsidiumssitzung der Organisation ist von Verlusten in der Höhe von 2,6 Millionen Euro die Rede. Aber wie kam die Tragweite der großen Turbulenzen bei den Rettern ans Tageslicht?


Welser Blutbank für Rotes Kreuz Linz geopfert
Bereits im November 2014 berichtete die "OÖ-Krone", dass die Welser Blutbank geschlossen wird. Wenige Tage später wurde dann auch der Grund dafür offiziell bekannt: Weil es eine Millionenkrise beim Roten Kreuz gibt, soll die Welser Blutbank für das Rote Kreuz in Linz geopfert werden. "Schaffung von Synergien", wird das genannt. Der Plan steht, allerdings wurde er – wegen der Wahlen im Herbst – um ein Jahr verschoben. Immerhin geht es auch um Arbeitsplätze. Der Linzer Stadtvize Christian Forsterleitner (SPÖ) wollte die Sache, die heruntergespielt wurde, hinterfragen. Sprich: Er forderte als Präsidiumsmitglied Antworten, wie es zu den hohen Verlusten kommen konnte. Zufriedenstellende Aussagen blieb man ihm schuldig – auch auf mehrmaliges Nachfragen. Da steuerte der "Krach beim Roten Kreuz" schon auf den „Höhepunkt“ zu: Forsterleitner schrieb Präsident Walter Aichinger einen Brief, teilte ihm seinen sofortigen Rücktritt mit. Auch darüber waren die Leser der „OÖ-Krone“ als erste informiert.


Wie geht es jetzt weiter?
Das Minus ist bestätigt, die Krise groß. Aber wie geht es weiter? Walter Aichinger steht schwer unter Druck. Ihm wird vorgeworfen, das Fiasko nicht ernst genommen zu haben. Präsidiumskollege und Parteifreund Johann Hingsamer vom Gemeindebund kritisiert, dass in der Causa zu zögerlich gehandelt wurde...

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