Entstanden ist das Bild (das Filament ist durch gelbe Pfeile markiert) mithilfe eines Instrumentes namens Atmospheric Imaging Assembly an Bord von SDO. Das mit vier Kameras ausgerüstete Gerät macht alle zehn Sekunden hochauflösende Aufnahme der vollen Sonnenscheibe in neun Wellenlängenbereichen.
Gewaltige Ströme aus heißem Gas
Bei den sogenannten Filamenten handelt sich um heiße Gasströme (Plasma), die vom Magnetfeld der Sonne in Schwebe gehalten werden. Von der Seite gesehen würden sie als erhabene Protuberanz über der Sonnenscheibe sichtbar sein. Weil die Materie entlang magnetischer Feldlinien oberhalb der Sonnenoberfläche fließt, kühlt das Gas ab und erscheint daher dunkler als die Umgebung.
Diese Protuberanzen sind nicht selten einige hunderttausend Kilometer lang und bis zu 40.000 Kilometer hoch. Bei der Struktur handele es sich vermutlich um kältere Sonnenmaterie, die in der Atmosphäre unseres Zentralgestirns wabert, erklärte die NASA. Derartige Filamente halten sich oft mehrere Tage, bevor sie wieder verschwinden. Teilweise wird ihr Plasma auch als "koronaler Massenauswurf" ins Weltall geschleudert.
Sonde startete im Februar 2010 ins All
Das SDO war am 11. Februar 2010 an Bord einer "Atlas V"-Rakete vom Startgelände der U.S. Air Force in Cape Canaveral (Florida) aus ins All gestartet. Seit knapp fünf Jahren beobachtet das Observatorium die Sonne und funkt seitdem ununterbrochen Bilder und Messdaten zur Erde. Die Astronomen interessieren sich dabei vor allem für die Frage, wie das Magnetfeld unseres Zentralgestirns den Rest unseres Sonnensystems - und damit auch die Erde - beeinflusst.
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