Getötete US-Geisel
War Mueller in Zwangsehe mit einem IS-Anführer?
Die 26-jährige Nothelferin aus Arizona sei während ihrer eineinhalbjährigen Gefangenschaft mit einem IS-Kommandierenden "verkuppelt" und möglicherweise "zwangsverheiratet" worden, berichteten CNN, ABC News und weitere US-Medien unter Berufung auf anonyme Geheimdienst-Quellen. Demnach habe die Terrorgruppe Mueller definitiv nicht als Geisel oder Druckmittel für Verhandlungen mit den USA gesehen.
Unklar sei aber, ob die junge Frau zu der Beziehung genötigt - oder gar an den Extremisten verkauft worden sei. Mueller sei jedenfalls "in Gesellschaft" eines IS-Anführers gesichtet worden, an dessen Fersen sich der US-Geheimdienst geheftet hatte. Die Geheimdienst-Informationen würden darauf hindeuten, dass die 26-Jährige dem IS-Kämpfer als "eine Art Braut" zur Verfügung gestellt wurde.
US-Regierung kann Theorien nicht bestätigen
Aktuelle Angaben zu Muellers Zeit in IS-Gefangenschaft seien "spekulativ und unbestätigt", erklärte hingegen der Nationale Sicherheitsrat der Vereinigten Staaten (NSC) in einem Statement. Die US-Regierung analysiere weiterhin alle verfügbaren Informationen zum Schicksal der 26-Jährigen. Es gebe derzeit mehrere Theorien, die aber allesamt noch nicht bestätigt werden können, so NSC-Sprecherin Bernadette Meehan.
Mueller war im August 2013 in der syrischen Stadt Aleppo verschleppt worden und in die Hände des IS geraten. US-Präsident Barack Obama und Muellers Familie hatten ihren Tod dann am vergangenen Dienstag bekannt gegeben. Nach IS-Darstellung starb die 26-Jährige bei einem Angriff jordanischer Kampfflugzeuge im syrischen Rakka.
Die Eltern der jungen Frau veröffentlichten zudem einen handschriftlichen Brief, den ihre Tochter im Frühjahr 2014 während ihrer Gefangenschaft bei der Terrormiliz verfasst haben soll. Mueller schrieb damals: "Bitte wisst, dass ich an einem sicheren Ort bin, völlig unverletzt + gesund (habe tatsächlich an Gewicht zugelegt); ich bin mit höchstem Respekt + Freundlichkeit behandelt worden."
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