Bemühungen umsonst?

Donezk: Neue Gewalt zerreißt Hoffnung auf Frieden

Ausland
22.01.2015 21:14
Neue Gewalt in der Ostukraine: Der Einschlag einer Granate an einer Bushaltestelle in Donezk mit 13 Toten hat den Friedensbemühungen für die Krisenregion einen neuen Dämpfer verpasst. Ukrainische Regierungstruppen und pro-russische Separatisten gaben sich am Donnerstag gegenseitig die Schuld am Tod der Zivilisten.

Nur Stunden zuvor hatten die Außenminister der Ukraine und Russlands unter Vermittlung Deutschlands und Frankreichs in Berlin den Abzug schwerer Waffen aus einer Pufferzone vereinbart. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier sprach von "wahrnehmbaren Fortschritten". Es komme aber darauf an, wie die Vereinbarung umgesetzt werde.

"Es liegt jetzt an den Konfliktparteien, das Vereinbarte Realität werden zu lassen", sagte Steinmeier am Donnerstag bei einem Besuch in Marokko. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte sich zurückhaltend. "Es gibt leichte Fortschritte, obwohl es auch viele Rückschritte gibt", sagte sie beim Weltwirtschaftsforum in Davos.

Nach Angaben der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa wurden in dem Konflikt seit April 2014 mehr als 5.000 Menschen getötet.

Nach Beschuss verhärteten sich die Fronten wieder
Mit dem Beschuss in Donezk verhärteten sich die Fronten wieder. Die Ukraine müsse den Beschuss von Städten stoppen, forderte der russische Außenminister Sergej Lawrow. "Es wird immer offensichtlicher, dass die Partei des Krieges in Kiew und ihre Unterstützer im Ausland vor zivilen Opfern nicht zurückschrecken", sagte er in Moskau.

Der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk verlangte von Russland ein Ende der Unterstützung für Aufständische. "Die russischen Terroristen haben heute erneut einen schrecklichen Akt gegen die Menschlichkeit begangen, und die Verantwortung dafür trägt die Russische Föderation", sagte er. Die Führung in Kiew wirft Moskau Waffenlieferungen an Separatisten vor. Russland weist dies zurück.

Separatisten demonstrativ vorgeführt
Nach dem Beschuss führten Separatisten demonstrativ etwa 20 gefangene Regierungssoldaten an der zerstörten Haltestelle vorbei. Anrainer hätten die in Zivil gekleideten und erschöpft wirkenden Männer wüst beschimpft und teils geschlagen, berichteten örtliche Medien. Ein ähnliches Zurschaustellen in Donezk war vor einigen Wochen international als Verletzung der Menschenwürde kritisiert worden.

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