"Glanz und Gloria"

Experten: Terrorbrüder wollen blutigen Showdown

Ausland
09.01.2015 09:56
Kaltblütig sollen sie zwölf Menschen erschossen haben, unter Hochdruck fahndete die französische Polizei nach den beiden Brüdern, Freitag früh scheint sich die Schlinge um Cherif und Said Kouachi endgültig zuzuziehen. Experten sind überzeugt: Die bewaffneten und gefährlichen Terrorbrüder streben einen blutigen Showdown an.

"Sie wollen mit Glanz und Gloria abtreten", sagte Andy Readhead, Chef der weltweiten Sicherheitsfirma FSI, dem britischen "Telegraph". Nach Ansicht des Experten zeigten Said und Cherif bei ihrem tödlichen Angriff auf die Redaktion des Satiremagazins "Charlie Hebdo", dass sie militärisch gut ausgebildet waren. Das zeige die Auswahl ihrer Waffen und ihr Umgang damit.

Diese Einschätzung wird mittlerweile auch durch die Angaben von US-Regierungsvertretern gestützt, wonach zumindest der ältere der beiden Brüder, Said Kouachi, im Jemen von der Terrororganisation Al-Kaida im Waffengebrauch geschult worden sein soll. Redhead erwartet, dass sich die beiden Islamisten nicht ergeben, wenn sie gefunden werden, sondern vielmehr einen finalen Showdown suchen.

"Perfekt organisiertes Exekutionskommando"
Ein solches Szenario erscheint auch für Terrorismus-Experten Rolf Tophoven realistisch. Er zeigte sich im Gespräch mit FOCUS Online "von der ungeheuren Brutalität und Konsequenz der Täter" überrascht. "Das ist ein völlig neuer Modus Operandi des Terrors", sagte er gegenüber dem Nachrichtenportal. "In Europa haben wir uns bisher vor allem vor Einzeltätern, vor dem sogenannten 'einsamen Wolf' gefürchtet. Doch die Angreifer in Paris waren ein perfekt organisiertes Exekutionskommando", so Tophoven.

Ein Anti-Terror-Spezialist sagte vor Ort in Frankreich zu "Bild": "Sie trugen bei dem Anschlag schusssichere Westen, damit sie den Anschlag auf jeden Fall überleben und danach weiteres Blutvergießen anrichten können." Außerdem hätten die Brüder sich noch nicht zu dem Angriff bekannt, auch das spreche für den Experten dafür, dass sie "noch mehr planen." Die Polizei gehe demnach davon aus, dass die beiden Männer noch nicht fertig mit ihrem Terror-Akt seien.

"Ergeben werden sie sich sicher nicht"
"Wir müssen sie auf jeden Fall ganz schnell finden, um weitere unschuldige Opfer zu verhindern. Wir gehen davon aus, dass sie bei einem Zugriff auch sofort das Feuer auf uns eröffnen, ergeben werden sie sich sicher nicht. Da sie Sturmgewehre besitzen, ist das für uns eine sehr große Gefahr. Diese Projektile durchschlagen auch unsere schusssicheren Westen", so der Anti-Terror-Spezialist gegenüber der Zeitung.

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