Berater in Ankara:
“Die Türkei will zu 100 Prozent der EU beitreten”
In den vergangenen Wochen hatte eine Welle von Festnahmen von Anhängern des Erdogan-Rivalen Fethullah Gülen für scharfe Kritik seitens der EU gesorgt. In den Verhaftungen von Journalisten, die bei Gülen-Medien arbeiten, sieht Brüssel eine ernste Bedrohung der Pressefreiheit.
"Die Gülen-Bewegung wollte die Regierung stürzen"
Mahcupyan verteidigte das Vorgehen. Gülen habe demnach bis zu drei Millionen Sympathisanten. "Es ist sehr klar, dass die Gülen-Bewegung die Regierung stürzen und eine Zeit ohne Erdogan schaffen wollte", sagte der Berater. Eine "Kerngruppe" von bis zu 10.000 Anhängern hätte dazu eine eigene Hierarchie in den staatlichen Institutionen errichtet.
AKP als "Pendel zwischen Autoritarismus und Demokratie"
Die von Erdogan mitgegründete islamisch-konservative Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung sei "ein Pendel, das zwischen Autoritarismus und Demokratie hin und her schwingt". "Ich kann sagen, die Partei ist näher an der Demokratie, aber sehr unsicher, weil sie meint, der Teppich unter ihren Füßen könne jederzeit weggezogen werden."
"Der Westen weiß nicht, was in der Türkei vor sich geht"
Den westlichen Regierungen und Medien warf Mahcupyan eine "negative" Perspektive in Bezug auf die Türkei vor: "Die westliche Welt hat keine Ahnung, was in der Türkei vor sich geht, sie verstehen es nicht und sie bemühen sich auch nicht sehr."
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