Nach Eklat im Radio

Sender verzichtet auf Live-Interviews mit Zeman

Ausland
23.12.2014 11:18
Das Skandal-Interview des tschechischen Präsidenten Milos Zeman im öffentlich-rechtlichen Rundfunk Anfang November, in dem der Staatschef einige vulgäre Ausdrücke verwendet hatte, hat nun ein Nachspiel. Der öffentlich-rechtliche Sender CRo hat beschlossen, keine direkt übertragenen, sondern nur mehr aufgezeichnete Gespräche mit Zeman auszustrahlen, berichteten tschechische Medien am Dienstag.

CRo-Direktor Peter Duhan bestätigte, er habe Zeman einen Brief geschickt, in dem er dem Staatschef mitteilte, dass die nächste Ausgabe der traditionellen Sendung "Gespräche aus Lany" (im Schloss Lany - westlich von Prag - befindet sich der Wochenendsitz des Staatspräsidenten, Anm.) lediglich aufgezeichnet werde.

Zeman habe daraufhin sein "absolutes Missfallen" zum Ausdruck gebracht, sagte sein Sprecher Jiri Ovcacek. "Der Herr Präsident wird auf keinen Fall akzeptieren, dass Gespräche aus Lany aufgezeichnet werden."

Andere Sender könnten einspringen
Laut Duhan sei diese Reaktion Zemans zu erwarten gewesen. So werde die Sendung "Gespräche aus Lany" offenbar untergehen. Ovcacek versicherte darauf, dass es Radio-Live-Interviews mit dem Präsidenten trotz der Position von CRo dennoch geben werde. Eine Frage, ob ein anderer Rundfunksender die Gespräche mit Zeman übernehmen könnte, wollte der Sprecher nicht kommentieren.

Laut Medienspekulationen könnte der Präsident künftig seine Live-Interviews mit dem privaten Radiosender Impuls führen, der dem Milliardär und Finanzminister Andrej Babis gehört. Impuls hat dabei die höchste Hörerquote. Zeman hat mit Babis freundschaftliche Beziehungen.

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