"Mittelmeer-Mafia"
Wo Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa sterben
Das Projekt "The Migrants' Files", an dem sich zahlreiche europäische Journalisten beteiligen, hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Schicksal der mehr als 27.000 Flüchtlinge, die seit dem Jahr 2000 auf ihrem Weg nach Europa starben, nachvollziehbarer zu machen. Dabei zeigt sich sehr rasch, dass Lampedusa nicht nur eine tragische Ausnahme ist. Auch in der Meerenge zwischen Spanien und Afrika oder etwa in der Ägäis haben sich in den letzten Jahren zahlreiche Dramen mit Todesopfern abgespielt.
Skrupellose Schlepper nutzen Not aus
Für viele dieser Tragödien sind aber nicht Naturgewalten verantwortlich, sondern skrupellose Schlepper, welche die Not der Flüchtlinge ausnutzen und damit so viel Gewinn wie möglich machen wollen. Für sie seien sind die Migranten lediglich "Handelsware", weshalb sie auch nicht davor zurückschreckten, die Boote doppelt und dreifach überzubelegen, berichtet die "Süddeutscher Zeitung". Alleine dadurch etwa lassen sich viele Dramen erklären.
Erst am 1. November war die EU-Aktion "Triton" gestartet worden. Mit sieben Schiffen, vier Flugzeugen und einem Hubschrauber soll das Küstengebiet um Italien besser überwacht werden. Die Grenzschützer sollen gegen Schlepper vorgehen, Flüchtlinge aber retten. Das monatliche Budget beträgt 2,9 Millionen Euro. Menschenrechtsorganisationen wie Pro Asyl und Amnesty International halten Umfang und Budget der Aktion für viel zu niedrig. Pro Asyl klagte: "Es ist absehbar: Noch mehr Menschen werden sterben."
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