Staatsquallen sind stockbildende und freischwimmende Nesseltiere, die zur Klasse der sogenannten Hydrozoen zählen und sich aus vielen einzelnen Polypen und Medusen zusammensetzen. Sie halten sich – in totaler Finsternis – am Meeresgrund auf, weshalb die Sichtung bei den Forschern große Begeisterung auslöste. "Ich kann kaum glauben, dass das ein lebendes Wesen ist", meinte eine Forscherin angesichts des Tieres, dessen Aussehen an einen verwesenden Fisch oder an einen zerflederten Putzfetzen erinnert.
Der Name Staatsquale verweist auf die Organisation dieser seltsam anmutenden Meeresbewohner hin, bei denen die Individueen - wie in einer menschlichen Staatsgemeinschaft - nur dank ihrer ausgefeilten Arbeitsteilung überleben. Jeder einzelne Polyp spezialisiert sich nach und nach auf bestimmte Aufgaben, für die er sich morphologisch anpasst. Die Einzeltiere sind derart vielgestaltig, dass man sie fast als Organe eines einzigen Organismus betrachtet kann.
Einzeltiere nicht überlebensfähig
So gibt es etwa Fress-, Geschlechts- und Wehrpolypen, andere bilden lange Fangfäden bzw. Tentakel, mit denen sie Nahrung finden und fangen. Die Beute übergeben sie anschließend an spezielle, für die Verdauung zuständige Polypen. Die Spezialisierung führte dazu, dass die Polypen einzeln nicht mehr lebensfähig sind und auf den Zusammenschluss mit anderen Polypen und Medusen angewiesen sind.
Das Nesselgift von Staatsquallen ist für Menschen sehr unangenehm und kann bei allergischen Reaktionen ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen. Die bekannteste Staatsqualle ist die Portugiesische Galeere, deren Tentakel Dutzende Meter lang werden können. Allein an den Küsten Australiens werden von dieser und ähnlichen eng verwandten Quallenarten jedes Jahr bis zu 10.000 Menschen verletzt.
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