Mit seinen fast acht Zoll Bildschirmdiagonale fischt das Iconia Tab 8 in den gleichen Gewässern wie etwa aktuelles Apples iPad Mini mit Retina-Display – nur dass das Acer-Tablet erheblich günstiger ist. Kostet das hochauflösende iPad mini aktuell mindestens 360 Euro, gibt's Acers Konkurrenten für 200 Euro. Was genau der Käufer dafür bekommt, zeigt diese Tabelle:
CPU | 1,33 GHz Intel Atom Z3745 Quad-Core |
RAM | 1 GB |
Diagonale | 7,9 Zoll |
Auflösung | 1.920 x 1.200 Pixel |
Speicher | 16 GB |
microSD-Slot | 32 GB |
Hauptkamera | 5 Megapixel |
Frontkamera | 2 Megapixel |
Funk | N-WLAN, Bluetooth 4.0, GPS |
Abmessungen | 215 x 130 x 8,5 Millimeter, 360 Gramm |
Akku | 4.600 mAh |
Software | Android 4.4 |
Preis | ab 200 Euro |
Auffällig sind vor allem zwei Besonderheiten am Acer-Tablet: Es setzt als eines der wenigen Tablets seiner Klasse bereits auf Intels neuen Atom Z3745 als Prozessor und es verfügt über ein ausgesprochen hochauflösendes Display. Zunächst zum Prozessor: Auch wenn der auf dem Papier langsamer taktet als viele aktuellen Qualcomm-Chips, wie sie etwa in High-End-Smartphones oder Konkurrenz-Tablets verwendet werden, zeigte er im Test eine erfreulich hohe Leistung.
Flüssige Bedienung, erstaunlich hohe Leistung
Das äußert sich zunächst in der Bedienung: Das angenehm ressourcenschonende Android 4.4 lief auf dem Acer-Tablet durchwegs flüssig, Apps werden ausreichend schnell geöffnet und auch bei mehreren offenen Anwendungen geht es nicht sofort in die Knie. Fordernde Games vom Schlage eines "Asphalt 8" stellt das Iconia 8 ebenfalls weitgehend flüssig dar.
Um das Acer-Tablet mit dem Intel-Chip in puncto Leistung mit aktuellen Smartphones vergleichen zu können, haben wir das Gerät dem Benchmark-Test "AnTuTu" unterzogen. Das Ergebnis: Leistungsmäßig reiht sich das Iconia Tab 8 zwischen Samsungs Galaxy S5 und Galaxy Note 3 ein.
Und das ist für ein Gerät dieser Preisklasse eine mehr als beachtliche Leistung, verfügen die Samsung-Smartphones mit Qualcomms Snapdragon 800 bzw. 801 doch über die aktuell schnellsten ARM-Prozessoren am Markt. Das Ergebnis spricht dafür, dass Intel seine Tablet-Hausaufgaben gemacht hat und der neue Atom problemlos mit den ARM-Chips der Konkurrenz mithält.
Angenehmes Lesen dank extrascharfem Display
Erfreulich gut ist nicht nur die Leistung, sondern auch das Display des Iconia Tab 8. Mit einer Auflösung von satten 1.920 mal 1.200 Pixeln verfügt es trotz weit günstigerem Preis über eine ähnliche Pixeldichte wie der Bildschirm des hochauflösenden iPad mini. Entsprechend angenehm liest es sich auf dem Iconia Tab 8. PDF-Seiten im A4-Format können nahezu bildschirmfüllend dargestellt werden, beim Surfen steht genug Platz zur Verfügung, um die Desktop-Version der Liebling-Website anzuzeigen. Dabei ist Text stets scharf und klar lesbar, Bilder sind detailreich.
Die Blickwinkelstabilität des IPS-Displays stimmt, die Farbdarstellung ist natürlich. Einzig die Helligkeit könnte eine Spur höher sein: Gerade im Freien spiegelt das kratzfeste Glas vor dem Bildschirm so stark, dass man sich eine noch etwas höhere Helligkeit wünschen könnte, wie sie beispielsweise das ungefähr gleich teure LG G Pad 8.3 mitbringt. Das sei jedoch als Kritik auf hohem Niveau verstanden. Im Alltagsgebrauch auf der heimischen Couch macht das Display des Iconia Tab 8 eine tolle Figur.
Brauchbare Kameras, erweiterbarer Speicher
Die Kameraleistung des Acer-Tablets geht in Ordnung. Die Hauptkamera mit ihren fünf Megapixeln Auflösung reicht für passable Schnappschüsse bei gutem Licht, Heldentaten vollbringt sie jedoch keine. Weder in puncto Schärfe noch in puncto Rauscharmut kann sie mit echten Digicams oder den Kameras guter Smartphones mithalten. Vor allem im Zwielicht kommt es schnell zu Unschärfe und Rauschen. Weil ein Tablet kein Fotoapparat ist, ist das aus unserer Sicht aber verschmerzbar. Die Frontkamera mit ihren zwei Megapixeln reicht für Videotelefonie bei gutem Licht.
Der Speicherplatz ist mit 16 Gigabyte für die meisten Szenarien groß genug und kann auf Wunsch kostengünstig mit microSD-Karten um bis zu 32 Gigabyte erweitert werden. So ist das Gerät dann auch für größere Musiksammlungen und Fotoarchive gerüstet, mit hochauflösenden Videos ist das verfügbare Platzangebot aber auch so schnell ausgeschöpft. Sei's drum: Was den Speicher angeht, ist das Acer-Tablet konkurrenzfähig. Bei den verfügbaren Funkstandards ist das Gerät mit N-WLAN und Bluetooth 4.0 zwar auf der Höhe der Zeit, der Kurzstreckenfunk NFC fehlt allerdings. Das könnte insbesondere Besitzer NFC-fähiger Peripherie stören.
Sauber verarbeitetes Gehäuse im Alu-Look
Wenig Anlass zur Kritik gibt das Gehäuse des Iconia Tab 8. Die Rückseite besteht aus mattem Plastik im Alu-Look und ist nicht anfällig für Fingerabdrücke. Die Front ist durch kratzfestes Glas geschützt, das bei Sonneneinstrahlung stark spiegelt. Die an der rechten Seite angeordneten Knöpfe zur Lautstärkeregelung und zum Entsperren haben einen angenehmen Druckpunkt. Die Verarbeitung ist insgesamt gut: Mängel wie zu große Spaltmaße waren nicht zu beobachten, zudem gibt das Gehäuse unter Druck kaum nach. Es lässt sich zwar leicht verwinden, was in der Praxis aber nicht stört.
Kleiner Kritikpunkt: Der microSD-Slot ist frei zugänglich – auch wenn eine Karte eingesteckt wird. Eine Abdeckklappe hätte hier nicht geschadet. Auch steht die Linse der Hauptkamera ein wenig aus dem Gehäuse heraus, wodurch sie äußerer Gewalt relativ schutzlos ausgeliefert ist. In der Hand liegt das Acer-Tablet gut. Mit einer durchschnittlich großen Männerhand lässt es sich einhändig halten – und zwar dank dem geringen Gewicht von lediglich 360 Gramm auch bei längeren Surfausflügen ermüdungsfrei.
Zweckmäßiger Akku, vereinzelt Android-Anpassungen
Der Akku liefert eine Kapazität von 4.600 Milliamperestunden, was laut Hersteller für 7,5 Stunden Betrieb reicht. In der Praxis kamen wir im Mischbetrieb mit Spielen, WLAN-Surfen und YouTube-Videos bei hoher Displayhelligkeit nicht ganz auf diesen Wert, eine Laufzeit im Bereich zwische oder auch Apples iPad mini kann es das Iconia Tab 8 beim Akku also nicht aufnehmen. Für den Heimgebrauch sollte die gebotene Ausdauer zwar reichen, ein mobiler Begleiter ist das Acer-Tablet so allerdings nicht.
Bei der Software setzt Acer auf Android in der aktuellen Version 4.4 und legt noch ein paar Extras obendrauf. Dazu zählt einerseits praktische Software wie der Online-Speicher AcerCloud, andererseits gibt's nützliche Funktionen wie etwa das Entsperren durch Bildschirmberührung mit fünf Fingern. Die Oberfläche selbst orientiert sich am Android-Standard, was dem Tablet aus unserer Sicht gut zu Gesicht steht. Weniger gut finden wir die viele vorinstallierte Bloatware. Standardmäßig kommt das Gerät mit etlichen App-Testversionen und Links zu mäßig interessanten Free-to-Play-Onlinespielen. Das müsste nicht sein, lässt sich aber immerhin über die App-Einstellungen deaktivieren.
Fazit: Preislich sehr attraktiver Tablet-Deal
Am Ende ist Acers Iconia Tab 8 ein ziemlich guter Tablet-Deal. Bei Rechenleistung und Display spielt es angesichts seines günstigen Preises auf erstaunlich hohem Niveau, und auch das restliche Gesamtpaket stimmt. Zwar leistet es sich kleine Schwächen beim Akku und nervt den Nutzer mit der vorinstallierten Bloatware. Für 200 Euro kann man darüber aber hinwegsehen.
Zumal die Konkurrenz überschaubar ist: Das Asus Nexus 7 hat ein kleineres Display mit sieben Zoll, was gerade für Vielleser ein Ausschlussgrund sein könnte. Das vergleichbare iPad Mini kostet fast das Doppelte. Und das LG G Pad 8.3 übertrumpft das Iconia zwar bei der Displayhelligkeit, hinkt dafür aber bei der Rechenleistung hinterher.
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