Leser fragen, Experten antworten zu den brennendsten gesundheitlichen Themen. Sabrina W. (42): „In der Adventzeit fällt es mir schwer, bei all den Keksen und süßen Versuchungen Maß zu halten. Haben Sie Tipps, wie man den Advent genießen kann, ohne gleich ein paar Kilo zuzulegen?“
Univ.-Lektor Mag. Dr. Manuel Schätzer, Ernährungswissenschafter aus Wien. Die gute Nachricht zuerst: Ein Verzicht auf Kekse oder andere süße Versuchungen ist nicht notwendig. Sie gehören zur Adventzeit einfach dazu und sorgen für ein Stück vorweihnachtliche Stimmung. Gleichzeitig sollten Sie aber nicht vergessen, dass der kleine Genuss oft mehr Kalorien liefert, als man denkt. Mit ein paar einfachen Tipps lässt sich der Advent dennoch unbeschwert genießen – ohne dass die Waage schon vor den Feiertagen nach oben ausschlägt.
Viele essen im Advent mehr Süßes, als ihnen bewusst ist. Die Keksdose steht am Tisch, im Büro gibt es eine Schublade voller süßer Leckereien – und jedes Vorbeigehen endet mit „nur einem Stück“. So kommen rasch größere Mengen zusammen. Dabei haben Weihnachtskekse es kalorisch in sich: In einem Vanillekipferl, Kokosbusserl, Linzer Auge oder Florentiner verstecken sich meist 60-90 Kilokalorien. Drei bis vier Stück entsprechen damit bereits einer kleinen Mahlzeit. Zum Vergleich: Für die Kalorien eines einzigen Linzer Auges könnte man zwei Mandarinen essen – und wäre durch deren Ballaststoffgehalt deutlich länger satt.
Weihnachtsgebäck ist ein Genussmittel, und Genuss braucht Aufmerksamkeit. Achten Sie deshalb darauf, Süßes nicht einfach nebenbei zu essen. Setzen Sie sich bewusst hin, nehmen Sie sich ein oder zwei Stück und lassen Sie sich Zeit. Wer langsam speist und den Geschmack wirklich wahrnimmt, isst automatisch weniger – und genießt dafür mehr.
Kekse sind keine Zwischenmahlzeit und sollten daher möglichst nicht zwischen den Mahlzeiten gegessen werden. Sie enthalten viel Zucker. Wird dieser „alleinstehend“ aufgenommen, steigt der Blutzucker rasch an – und fällt danach ebenso schnell wieder ab. Diese starken Schwankungen begünstigen Heißhunger. Besser ist es daher, Süßes als kleine Nachspeise direkt nach einer Hauptmahlzeit zu essen. Dann steigt der Blutzucker deutlich langsamer, man bleibt länger satt und fühlt sich ausgeglichener.
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Auch die Portionsgröße spielt eine wichtige Rolle. Große Schüsseln voller Kekse verleiten dazu, mehr zu essen, als man wollte. Sinnvoller ist es, kleine Portionen vorzubereiten – etwa zwei oder drei Lieblingskekse auf einem kleinen Teller. Das schafft Orientierung und hilft dabei, ein angenehmes Maß zu halten.
Auf Kekse und andere Mehlspeisen müssen Sie im Advent keineswegs verzichten. Genießen Sie sie bewusst, in kleinen Mengen und idealerweise als Nachspeise nach einer Mahlzeit. Vermeiden Sie hingegen das ständige „Nebenbei-Naschen“. So bleibt der Genuss erhalten – und Sie können die Adventzeit ohne schlechtes Gewissen ganz entspannt auch kulinarisch genießen.
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