100 Kräfte im Einsatz

Wanderer verirrte sich in eisiger Nacht am Berg

Steiermark
14.12.2025 12:51

Großeinsatz in der Nacht auf Sonntag im steirischen Thörl: Ein 71-Jähriger verirrte sich im alpinen Gelände, als die Dunkelheit einbrach. Dank knapp 100 engagierter Einsatzkräfte konnte er nach einer stundenlangen Suchaktion unverletzt ins Tal gebracht werden.

Der sonnige Samstag lockte einen 71-Jährigen aus dem Bezirk Bruck-Mürzzuschlag und seine Wanderkameradin auf den Berg. Um 8 Uhr starteten die beiden ihre Rundtour beim Gasthof in der Fölz (Gemeinde Thörl), von wo aus sie in Richtung Fölzalm wanderten. Über einen alten Jägersteig wollten sie anschließend am Fuße der Mitteralm in Aflenz zurück zum Ausgangspunkt gehen.

Bei der Abzweigung vom markierten Weg entschloss sich jedoch die Begleiterin, zurück zum Gasthof zu wandern, während der 71-Jährige die geplante Tour fortsetzte. Doch er kam nie beim vereinbarten Treffpunkt an ... Nach langem Warten setzte gegen 19 Uhr die Frau schließlich den Notruf ab.

Acht Ortsstellen der Bergrettung Steiermark standen im Einsatz.
Acht Ortsstellen der Bergrettung Steiermark standen im Einsatz.(Bild: Bergrettung Steiermark)

Eine groß angelegte Suchaktion wurde in die Wege geleitet – insgesamt waren knapp 100 Einsatzkräfte daran beteiligt. Die Bergrettung Steiermark löste Gebietsalarm aus, wobei acht Ortsstellen im Einsatz standen. Aufgrund der dichten Nebellage war ein Hubschraubereinsatz nicht möglich.

Canyoning-Gruppe im Einsatz
Weil man Sorge hatte, dass der Mann ins Bachbett gestürzt sein könnte, wurden zusätzlich Spezialisten der Canyoning-Gruppe der Bergrettung Steiermark alarmiert, welche die Schlucht systematisch absuchten. Ebenso standen eine Polizeidrohne sowie vier Suchhunde der Bergrettung im Einsatz. Einsatzleiter Stephan Lenger: „Die Suchaktion gestaltete sich aufgrund des anspruchsvollen alpinen und unwegsamen Geländes sowie teilweise vereister Verhältnisse als äußerst herausfordernd.“

Spezialisten der Canyoning-Gruppe wurden alarmiert.
Spezialisten der Canyoning-Gruppe wurden alarmiert.(Bild: Bergrettung Steiermark)

Um 1 Uhr nachts dann die Entwarnung: Der 71-Jährige konnte unverletzt im alpinen, schwer zugänglichen Gelände aufgefunden werden. Er gab an, bei Einbruch der Dunkelheit die Orientierung verloren zu haben und den geplanten Rückweg nicht mehr gefunden zu haben. Gegen 17 Uhr hatte er noch versucht, selbstständig einen Notruf abzusetzen, doch er hatte keinen Empfang.

Der Mann war mit entsprechender Notfallausrüstung, ausreichend Bekleidung sowie einer Rettungsdecke ausgestattet und hatte sich bereits auf eine Übernachtung im Freien eingestellt. Man brachte ihn sicher ins Tal. Gegen 3 Uhr konnte der Einsatz beendet werden. Martin Happenhofer, Gebietsleiter der Bergrettung, lobte die Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte – von Bergrettung über Polizei und KIT-Team bis zu den Feuerwehren Thörl und Turnau. Weitere Erhebungen werden von der Alpinpolizei Hochsteiermark übernommen.

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