Erst kürzlich geriet einer der größten Schweinemastbetriebe in die Schlagzeilen. Dunkle Ställe, enge Käfige, harter Vollspaltenboden – Bilder, die empören, sind für zigtausende Schweine in Österreich leider tägliche Realität. Eine Trendwende zeichnet sich nur langsam ab.
Bei den großen Handelskonzernen ist man offensichtlich bemüht, den Ruf nach besseren Haltungsbedingung für Nutztiere im Fleischsortiment zu erfüllen. Denn laut einem aktuellen Greenpeace-Marktcheck gibt es zumindest einen Lichtblick: Knapp 17 Prozent des frischen Schweinefleischs in Supermärkten stammen mittlerweile aus „besserer Haltung“ – mehr als doppelt so viel wie 2024.
Nur 20 Prozent der Tiere haben es besser
Eigene „Tierwohl“- Produkte versprechen mehr Platz, Stroh und Auslauf nach draußen, doch die Mehrheit der Schweine fristet ihr Leben weiterhin auf hartem Beton, ohne Beschäftigung – ein Umfeld, das Krankheiten und hohen Antibiotikaeinsatz begünstigt. Bio-Fleisch bleibt dagegen eine Mini-Nische mit rund einem Prozent, während über 80 Prozent der Tiere nach wie vor in konventioneller Haltung leben, gegen die Tierschützer seit Jahren Sturm laufen.
Besonders auffällig ist die Entwicklung bei Billa Plus und Billa, wo laut Greenpeace ein „Umbruch im Fleischsortiment“ spürbar ist. Ganz anders Penny: Der Diskonter verweigerte als einzige Kette Angaben zu den Haltungsbedingungen und kassierte dafür die scharfe Rüge von Tierschützern. Im Ranking landete Penny gemeinsam mit Unimarkt auf dem letzten Platz („Nicht genügend“), während Interspar, M-Preis, Hofer, Lidl und Spar immerhin ein „Genügend“ erreichten.
Vier von fünf Schweinen sehen in ihrem Leben niemals das Sonnenlicht.
Maggie Entenfellner, „Krone“-Tierecke
Auch „Krone“-Tierschutzexpertin Maggie Entenfellner mahnt: „Die Menschen wollen wissen, woher ihr Fleisch kommt und wie die Tiere gehalten wurden. Ohne verpflichtende Herkunfts- und Haltungskennzeichnung bleibt alles im Dunkeln – das schadet unseren Bauern, den Tieren und Verbrauchern.“ Sie betont, dass nur echte Transparenz dafür sorgt, dass Konsumenten bewusst auswählen und Druck auf Supermärkte entstehen kann.
Weniger ist mehr
Es liegt auf der Hand: Wer Fleisch isst, sollte bewusst wählen und lieber auf Qualität statt auf Quantität setzen. „Weniger – und dafür hochwertiger“, sagt auch Greenpeace-Experte Sebastian Theissing-Matei – eine Botschaft, die Tierfreunde und Verbraucher gleichermaßen ernst nehmen sollten.

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