China hat im ersten Halbjahr 2025 sein Stromnachfrage-Wachstum vollständig mit Erzeugung aus erneuerbaren Quellen gedeckt und damit Kohleverstromung und Emissionen gesenkt. Laut einem Bericht entfielen 55 Prozent des weltweiten Solarenergie-Zuwachses und 82 Prozent des Windzuwachses auf die Volksrepublik – ein klarer Beleg für Pekings derzeitige Führungsrolle bei der Energiewende, hieß es.
Laut dem Bericht „Global Electricity Mid-Year Insights 2025“ des Thinktanks Ember legte die Solarproduktion in China gegenüber dem Vorjahreszeitraum konkret um 168 Terawattstunden (TWh) zu (plus 43 Prozent), die Windkraft um 79 TWh (plus 16 Prozent). Der Solaranteil am Strommix stieg damit auf 11,5 Prozent, Wind auf 12 Prozent. Gleichzeitig ging die Kohleverstromung um 56 TWh (minus 2 Prozent) zurück, die Emissionen des Stromsektors sanken um 46 Millionen Tonnen CO2 (minus 1,7 Prozent).
Neue Solarrekorde gab es quer über den Globus: Unter den 20 größten Solarstrom-Erzeugern erzeugten sieben Länder – Ungarn, Griechenland, die Niederlande, Pakistan, Spanien, Australien und Deutschland – im ersten Halbjahr 2025 jeweils 20 Prozent oder mehr ihres Stroms aus Photovoltaik.
Ungarn lag mit knapp 30 Prozent vorn. Griechenland und die Niederlande übersprangen jeweils 25 Prozent. Den größten Sprung verzeichnete Pakistan: von 4,4 Prozent (im ersten Halbjahr 2021) auf 21,9 Prozent (erste Jahreshälfte 2025), getrieben vom Boom bei Dach-PV als Reaktion auf hohe Strompreise.
Zwei Drittel des globalen PV-Ausbaus entfallen auf China
Aber auch beim Ausbau der Kapazitäten liegt China weit voran: Weltweit wurden in der ersten Hälfte dieses Jahres 380 Gigawatt Photovoltaik zugebaut. 67 Prozent davon entfielen auf China. Global betrachtet übertrafen Solar- und Windkraft das Nachfragewachstum: Bei einem Plus des weltweiten Strombedarfs von 2,6 Prozent (plus 369 TWh) steuerten Solar (plus 306 TWh bzw. 31 Prozent) und Wind (plus 97 TWh bzw. 7,7 Prozent) mehr als genug bei. Erstmals überholten Erneuerbare die Kohle im globalen Strommix (34,3 Prozent zu 33,1 Prozent).
Allerdings legte auch die Stromerzeugung aus Atomkraft im ersten Halbjahr weltweit um 33 TWh (plus 2,5 Prozent) zu und hielt ihren Anteil von 9,1 Prozent am Strommix. Den größten Beitrag lieferte China (plus 24 TWh).
Mehr CO2-Emissionen in USA und EU
Der Kontrast zu anderen Großregionen unterstreicht Chinas Ausnahmerolle: In den USA hielt der Zuwachs bei Erneuerbaren mit der Nachfrage nicht Schritt. Kohle sprang ein und die Emissionen stiegen um 33 Millionen Tonnen CO2. In der EU führten schwache Wind- und Hydroerträge zu mehr Stromerzeugung aus Gas und auch etwas mehr aus Kohle. Die Emissionen nahmen um 13 Millionen Tonnen zu.
Ember spricht von einem Wendepunkt: Solar und Wind wachsen inzwischen schnell genug, um den globalen Mehrbedarf zu decken, die fossile Stromerzeugung nähert sich dem Höhepunkt.
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