Nach „Diella“

„Wette, dass es auch KI-EU-Kommissar geben wird“

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31.10.2025 07:26

Seit September hat Albanien als erstes Land der Welt eine KI-Ministerin. Mit „Diella“, albanisch für Sonne, will das EU-Kandidatenland Korruption bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen bekämpfen. Für Taulant Balla, Klubobmann der regierenden Sozialisten von Ministerpräsident Edi Rama , ein Zukunftsmodell, auch über die Landesgrenzen hinaus.

„Ich wette, dass es in Zukunft auch einen virtuellen EU-Kommissar geben wird“, sagte Balla am Donnerstag vor Medienvertretern in Tirana. „Jeder Kontakt zwischen Menschen kann zu einer Form von Korruption führen. Wenn du den Kontakt eliminierst, eliminierst du auch die Korruption“, sagte der Sozialist.

Diella sichtet die verschiedenen Angebote und empfiehlt, entscheidet aber nicht final, wer den Auftrag bekommt. Sie ist Rama unterstellt, was von Oppositionellen und unabhängigen Beobachtern kritisiert wird. Für Aufsehen sorgte zuletzt Ramas Ankündigung, die KI-Ministerin sei schwanger und erwarte 83 Kinder.

Oppositionsführer: „totaler Bluff“
Die „KI-Babys“ sollen als virtuelle Assistenten die 83 Abgeordneten der albanischen Sozialisten im Parlament unterstützen. Von einem PR-Gaga wollte Balla nicht sprechen, vielmehr von einer kreativen Lösung für mangelnde Arbeitskräfte.

Man sei das einzige Parlament, in dem „normale Parlamentarier keine Assistenten haben“, sagte Balla. Die „Parlamentsassistenten“ sollen an den Sitzungen teilnehmen, mitschreiben und den Abgeordneten raten, wie sie auf konkrete Gesetzesvorhaben reagieren sollen.

Ganz anderes hört man aus den Reihen der Opposition. Der Chef der Demokraten, der ehemalige Präsident und Premierminister Sali Berisha, bezeichnete die KI als „totalen Bluff“. Diella habe überhaupt keine Funktion gegen Korruption oder für mehr Transparenz. „Nur diejenige, andere davon zu überzeugen, dass Edi Rama etwas gegen Korruption tut“, sagte Berisha. Das ganze System sei eine einzige Geldverschwendung gewesen und habe sieben Millionen Euro gekostet.

Der Oppositionsführer stellte der Regierung ein vernichtendes Zeugnis aus und sah Albanien auf dem Weg in eine Narco-Diktatur, die Pluralismus zwar akzeptiere, aber bekämpfe. Die ganze Macht sei in den Händen von Rama, der Projekte wie Diella einsetze, um international in die Schlagzeilen zu kommen.

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