Löscharbeiten dauern

Nordkette: Bub (12) löst Brand mit Pyrotechnik aus

Tirol
28.12.2025 14:46

Nach wie vor kämpfen Feuerwehrleute und Hubschrauber hoch über Innsbruck gegen den Waldbrand auf der Nordkette. Und der Einsatz wird mit Sonntag wohl nicht beendet sein. Mittlerweile steht fest, dass ein zwölfjähriger Bub den Brand ausgelöst hat, indem er bei einer Wanderung immer wieder Pyrotechnik zündete. 

„Am 28.12.2025 vormittags kam ein zwölfjähriger österreichischer Staatsbürger gemeinsam mit seinem Vater zur Polizeiinspektion Innsbruck-Hötting und teilte den Beamten mit, dass er für den Brandausbruch verantwortlich sei“, teilt die Polizei in einer Aussendung mit. Demnach war der Bub mit seiner Familie auf der Nordkette wandern und zündete dabei immer wieder pyrotechnische Gegenstände.

„Im Bereich des späteren Brandausbruchs zündete der Junge erneut einen pyrotechnischen Gegenstand, wodurch sich unmittelbar darauf ein Wiesenbrand entwickelte“, berichten die Ermittler weiter. Die Familie versuchte noch, das Feuer zu löschen, hatte aber aufgrund der Trockenheit, des hohen Grasbewuchses und des steilen Geländes keine Chance. Daraufhin setzte der Vater einen Notruf ab und die Wanderer verließen die Stelle, weil Rauch und Flammen immer stärker wurden. Verletzt wurde dabei niemand. 

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Der Brand wurde von den anwesenden Personen sofort zu löschen versucht, was jedoch nicht gelang.

Die Polizei in einer Aussendung

(Bild: Christof Birbaumer)

Wohl kein „Brand aus“ am Sonntag
Am frühen Nachmittag war das Feuer weiter unter Kontrolle, die Einsatzkräfte waren aber nach wie vor mit dem Löschen einer „Vielzahl an Glutnestern“ beschäftigt, sagte Marcus Wimmer von der Berufsfeuerwehr Innsbruck. Ein endgültiges „Brand aus“ noch am Sonntag werde es nicht geben. „Das wird sich auf jeden Fall nicht ausgehen“, erklärte Wimmer gegenüber der Nachrichtenagentur APA.

Somit werden auch noch am Montag Nachlöscharbeiten durchgeführt werden müssen. Die Glutnester müssen zunächst aus dem Waldboden gegraben werden, um sie dann einzeln zu löschen.

Bilder von Tag 1 des Waldbrandes:

Schwieriger Einsatz
Ganz Innsbruck war Zeuge, als am Samstag kurz nach Mittag plötzlich eine Rauchwolke auf der Nordkette zu sehen war. Ein vorerst kleines Feuer entwickelte sich binnen weniger Minuten zu einem großen Flächenbrand. Die meterhohen Flammen waren sogar von der Maria-Theresien-Straße aus zu sehen.

Die Anfahrt zum Brandherd war mühsam – und bald war klar: Ohne Hubschrauber geht da gar nichts. „Die Hubschrauber haben bis zum Einbruch der Dunkelheit von der Luft aus gelöscht. Gleichzeitig waren Feuerwehren vor Ort und haben dort das Feuer bekämpft. Die Brandbekämpfung war eine große logistische Herausforderung“, sagt Innsbrucks Bürgermeister Johannes Anzengruber zur „Krone“.

Auf der Nordkette besteht aktuell zwischen Bahntrasse und Höttinger Graben ein Betretungsverbot.
Auf der Nordkette besteht aktuell zwischen Bahntrasse und Höttinger Graben ein Betretungsverbot.(Bild: Melanie Gassler-Tischlinger)

23 Aufflammungen in der Nacht
Während der Nacht wurde acht Hektar umfassende Brandherd beobachtet – laut Anzengruber gab es in den Nachtstunden 23 Aufflammungen. „Am Sonntag ist es dann ab 6.30 Uhr wieder weitergegangen. Vier Hubschrauber waren im Einsatz – zum Löschen, aber auch für Erkundungsflüge. Das war auch der Grund, warum wir ein Betretungsverbot zwischen Seegrubenbahn und Höttinger Graben erlassen haben. Wenn ständig vier Hubschrauber in der Luft sind, dann sollte sich darunter niemand aufhalten. Das war eine reine Sicherheitsmaßnahme“, so Anzengruber weiter. Er geht davon aus, dass dieses Betretungsverbot im Laufe des Sonntags aufgehoben wird.

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Es ist dringend notwendig, dass das Bundesheer endlich fix einen Hubschrauber in Tirol stationiert. Die Helikopter mussten am Sonntag von Hörsching anreisen.

BM Johannes Anzengruber

In Summe standen bzw. stehen neun Feuerwehren mit 25 Fahrzeugen sowie vier Helikopter im Einsatz. „Mein Dank gilt allen Einsatzkräften – danke auch an die Feuerwehren von Rum, Zirl und Völs, die uns ausgeholfen haben. Der Brand auf der Nordkette war ja nicht der einzige Einsatz am Wochenende für unsere Feuerwehren“, sagt der Bürgermeister.

Am Sonntag waren noch drei Wehren im Einsatz: die Freiwilligen Feuerwehren Hungerburg, Hötting und die Berufsfeuerwehr! Rund 140 Feuerwehrleute befanden sich an Ort und Stelle, außerdem vier Hubschrauber von Polizei und Bundesheer.

„Tirol brauchte einen Bundesheer-Hubschrauber“
Der Innsbrucker Bürgermeister fordert, dass das Bundesheer endlich fix einen Hubschrauber in Tirol stationieren müsse. „Am Samstag mussten wir zuerst mehr als eine Stunde warten, bis endlich ein Hubschrauber da war. Am Sonntag kamen dann zwei Bundesheer-Helikopter aus Hörsching. Es ist ein Gebot der Stunde, endlich einen Hubschrauber des Bundesheeres in Tirol zu stationieren. In Vomp herrschen optimale Voraussetzungen dafür. Im Sinne der Sicherheit der Tirolerinnen und Tiroler!“

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