Ein Schlaganfall kann jeden treffen – plötzlich, überall, zu jeder Zeit. In Österreich erleidet alle 20 Minuten ein Mensch einen Hirnschlag – das sind rund 20.000 Fälle pro Jahr. Mit jeder Minute ohne Behandlung sterben Millionen von Gehirnzellen unwiederbringlich ab. Die sogenannte „goldene Stunde“ nach dem Ereignis ist entscheidend – für Leben, Sprache, Bewegung und Zukunft des Betroffenen.
„Plötzlich einsetzende Lähmungen oder Taubheitsgefühle, Sprachstörungen, hängender Mundwinkel, heftige ungewöhnliche Kopfschmerzen, Schwindel oder Sehstörungen – bei diesen Symptomen muss sofort gehandelt und Hilfe geholt werden“, erklärt Prim. Univ.-Prof. Dr. Jörg Weber, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie (ÖGN) und Vorstand der Neurologie am Klinikum Klagenfurt. Ein Schlaganfall entsteht durch eine verstopfte oder geplatzte Hirnarterie, wodurch bestimmte Gehirnareale plötzlich nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden.
Bereits beim Absetzen des Notrufs sollte unbedingt der Verdacht auf einen Schlaganfall erwähnt werden – ebenso, falls bekannt, die aktuell eingenommenen Medikamente der betroffenen Person. Eine rasche Verlegung in eine spezialisierte neurologische Einheit (Stroke Unit) ist entscheidend. Dort erfolgt eine gezielte Diagnostik, die akute Versorgung sowie der Start präventiver Maßnahmen, um mögliche Folgeschäden zu minimieren.
Warnsignale erkennen, Leben retten:
Der sogenannte FAST-Test hilft, einen Schlaganfall rasch zu erkennen und richtig zu reagieren:
F für Face (Gesicht): Eine Gesichtshälfte hängt herab, die Person kann nicht lächeln.
A für Arm: Ein Arm kann nicht gehoben oder gehalten werden.
S für Speech (Sprache): Die Sprache ist verwaschen oder unverständlich, Wörter fehlen.
T für Time (Zeit): Sofort den Notruf (144) wählen! Je früher die Behandlung beginnt, desto größer sind die Chancen auf Erholung.
Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Wissen um Symptome, Aufmerksamkeit für Warnsignale und rasches Handeln können den Unterschied bedeuten – zwischen bleibender Behinderung und einem zweiten Leben.
Prim. Doz. Dr. Julia Ferrari, Präsidentin der Österreichischen Schlaganfall-Gesellschaft (ÖGSF), Präsidentin Elect der ÖGN und Leiterin der Abteilung für Neurologie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien
„Nur 30 Minuten tägliche Bewegung an fünf Tagen pro Woche können das Schlaganfallrisiko um 25 % senken„, erklärt Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr. Thomas Gattringer, Leiter der Stroke Unit und stellvertretender Klinikvorstand der Universitätsklinik für Neurologie Graz und Vorstandsmitglied der Österreichische Schlaganfall-Gesellschaft (ÖGSF).
80 % der Schlaganfälle könnten durch Vorsorge vermieden werden
Neben der schnellen Akutversorgung spielt die Prävention eine zentrale Rolle – insbesondere durch gesunde Lebensgewohnheiten: Rauchverzicht, ein BMI unter 25, mediterrane Ernährung, wenig bis kein Alkohol (unter 100 g/Woche) und regelmäßige Bewegung (150-300 Minuten pro Woche). Ebenso wichtig ist die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, erhöhten Cholesterinwerten, Diabetes und Nikotinkonsum – wie auch aktuelle Studien aus Korea und den USA belegen.
Zum Weltschlaganfalltag am 29. Oktober erinnert die ÖGSF daran, dass sich das Leben innerhalb von Sekunden – im wahrsten Sinne des Wortes „mit einem Schlag“ – drastisch verändern kann. „Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit“, betont Prim. Priv.-Doz. Dr. Julia Ferrari, Präsidentin der ÖGSF, Präsidentin elect der ÖGN und Leiterin der Abteilung für Neurologie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien. „Wissen um Symptome, Aufmerksamkeit für Warnsignale und rasches Handeln können den Unterschied bedeuten – zwischen bleibender Behinderung und einem zweiten Leben.“
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