Am Samstag war der erste Tag nach den Weihnachtsfeiertagen, wo man regulär einkaufen konnte – die „Krone“ sah sich in Wiener Shopping-Tempeln um. Für Kunden war es vielerorts ein entspanntes Erlebnis.
Bei Mediamarkt in der Lugner City steht eine kleine Menschentraube am Info- und Serviceschalter. Die Leute haben Fragen zu technischen Geräten oder wollen etwas umtauschen. Allzu lange müssen sie dennoch nicht warten. In den Gängen des Shoppingzentrums ist es am Samstag, kurz vor Mittag, noch recht ruhig. Kein Gedränge, obwohl die Rabattschilder in den Auslagen Preise wie nie versprechen.
Eine junge Kellnerin des Cafés im ersten Stock sagt: „Viele Wiener sind weggefahren. Hoffentlich wird es am Nachmittag belebter.“ Ein älteres Ehepaar schiebt einen Einkaufswagen zum Aufzug. Eine große Käseplatte und eine Platte mit Wurstvariationen liegen darin. Man erwartet Gäste. Überhaupt ist in den Supermärkten – gefühlt – am meisten los. Zu essen und zu trinken, das braucht jeder.
Schauplatzwechsel ins Auhof Center ganz im Wiener Westen. Die Tiefgarage ist am frühen Nachmittag schon zu 81 Prozent ausgelastet. „Weihnachten lief für unsere Geschäfte gut. Jetzt startet das große Gutscheine-Einlösen“, erklärt Center-Chef Peter Schaider gegenüber der „Krone“. Der Umsatz mit Gutscheinen mache „einige Millionen Euro“ im Jahr aus.
In den lang gezogenen Promenaden sind viele Familien mit Kindern zu sehen. Dennoch kein Getümmel, es geht entspannt zu. Mit zwei prall gefüllten Einkaufstaschen in der Hand kommt Memo Özay (42) um die Ecke. In den Säcken ist Kleidung. „Ich bin heute hier, um lokal einzukaufen. Um den heimischen Handel zu unterstützen, der es gegen die chinesischen Online-Riesen ohnehin so schwer hat“, meint der Goldhändler.
Kunden tauschen jetzt ihre Geschenk-Gutscheine ein, aber sie kaufen auch neue. Ich denke, es läuft gerade ganz gut.

Ludmilla Berghammer (64), Modeverkäuferin
Bild: Zwefo
Ich bin hier, um den heimischen Handel zu unterstützen. Der hat es gegen die chinesische Online-Konkurrenz schwer. Natürlich nütze ich Rabattaktionen.

Memo Özay (42), Goldhändler
Bild: Zwefo
Auch der ehemalige Bezirkschef von Ottakring, Franz Prokop, spaziert samt Gattin die Schaufensterreihe entlang. „Wir schauen und gustieren, vielleicht finden wir was“, so der Ex-Politiker.
Stephanie Scheibner führt die Blumenboutique Floret Flower & Wedding. Vor ihrer Tür hat sie Kleeblätter und Gestecke mit Glücksbringern aufgestellt. Sie wartet auf Kundschaft. „Ich hoffe auf die Tage vor Silvester. Heute hält sich der Andrang noch in Grenzen.“ Viel Betrieb hat es laut „Krone“-Lesern in der Shopping City Süd und bei diversen Spielwarenhändlern gegeben.
„Jetzt werden die Geldgeschenke der Großeltern umgesetzt“, heißt es aus der Wiener Wirtschaftskammer. Für den stationären Handel zählen Weihnachtsgeschäft und Winterschlussverkauf zu den tragenden Säulen des Jahres. „Qualität“, sagt Center-Chef Schaider, „setzt sich durch.“ Bleibt zu hoffen, dass er recht behält.
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