Die SPÖ legt offenbar großen Wert auf Expertisen von roten Ex-Ministern. Nach Gerald Klug (bei Mobilitätsminister Peter Hanke) kehrt nun auch der 69-jährige Wiener Rudolf Scholten in sein ehemaliges Ressort zurück. Er wird künftig Vizekanzler Andreas Babler (52) im Kulturministerium beraten.
Scholten war zwischen 1990 und 1997 SPÖ-Minister. Im Kabinett Vranitzky III war er zunächst Minister für Unterricht und Kunst (1990 bis 1994), im Kabinett Vranitzky IV Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst (1994 bis 1996) und im Kabinett Vranitzky V schließlich Minister für Wissenschaft, Verkehr und Kunst (12. März 1996 bis 28. Jänner 1997).
Viele Funktionen nach Ausscheiden aus der Regierung
Nach dem Rücktritt von Kanzler Franz Vranitzky verließ auch Scholten die Bundesregierung und wurde Mitglied des Vorstandes der Österreichischen Kontrollbank. Von Jänner 2014 bis Mai 2016 führte er den Titel Generaldirektor.
Seit 2004 ist Scholten Präsident des Bruno-Kreisky-Forums, seit 2007 zudem Vorsitzender des Aufsichtsrates des Österreichischen Filminstituts. Zwischen 2005 und 2025 war er auch Aufsichtsratspräsident der Wiener Festwochen.
Nun lässt sich Vizekanzler und Kulturminister Andreas Babler (SPÖ) ganz offiziell von einem seiner Vorgänger im Amt beraten. Scholten tut dies ehrenamtlich und soll helfen, die Wogen im Kulturbetrieb zu glätten, berichtet „Der Standard“.
„Nicht herumgschafteln“
Scholten sei einer der prägendsten Kulturminister gewesen, verbinde Politik und Kultur, betonte Babler gegenüber dem Blatt. „Die kulturpolitische Verantwortung liegt weiterhin bei mir als Minister, aber es ist gut, Beratung zu haben“, so Babler. Über seine Aufgabe sagte Scholten: „Der Herr Vizekanzler trifft sämtliche Entscheidungen, uneingeschränkt, und ich darf mich in alles einmischen.“ Darunter verstehe er „nicht herumgschafteln“, sondern sich mit Fachwissen einbringen.
Der Herr Vizekanzler trifft sämtliche Entscheidungen, uneingeschränkt, und ich darf mich in alles einmischen.
Rudolf Scholten wird Sonderbater im Kulturministerium
Fokus auf Förderungen
Konkret habe man zum Beispiel eine Restrukturierungsaufgabe bei der Filmförderung zu bewerkstelligen, führte Babler an: „Wir stellen beide fest, dass der Fokus der Förderung hier auf den künstlerisch wertvollen Film und nicht auf die internationale Filmindustrie zu legen ist.“ Man müsse akzeptieren, dass Kunstförderung primär keine Wirtschaftsförderung sein könne, „auch wenn sie diese Nebeneffekte natürlich hat“.
Scholten war einer der prägendsten Kulturminister. Er verbindet Politik und Kultur.
Vizekanzler Andreas Bbaler (SPÖ)
Klug im Hanke-Team
Bereits Anfang September erweiterte Peter Hanke sein Team um eine prominente Person. Gerald Klug unterstützt seither den roten Mobilitätsminister als Sonderberater.
Der 56-jährige Steirer war 2016 für wenige Monate selbst SPÖ-Verkehrsminister und kehrte – wie nun auch Scholten – zur alten Wirkungsstätte zurück. Klug ist weiterhin hauptberuflich Geschäftsführer der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH (GKB), die zusätzliche Beratungsfunktion für das Mobilitätsministerium übernahm er ehrenamtlich.
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