Die „aks gesundheit“ hat den aktuellen Krebsbericht für Vorarlberg veröffentlicht. Dieser umfasst den Zeitraum von 2019 bis 2023 und gibt Aufschluss über die häufigsten Krebsarten, die Mortalitätsraten und EU-weite Vergleichszahlen.
Die Diagnose Krebs trifft in Vorarlberg durchschnittlich jeden Zwanzigsten im Laufe des Lebens. Aktuell leben über 21.000 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger mit einer solchen Diagnose. Der nun erstmals auch digital und interaktiv veröffentlichte Vorarlberger Krebsregisterbericht für die Jahre 2019 bis 2023 dokumentiert die Entwicklung der onkologischen Erkrankungen – und erfreulicherweise sind einige positive Trends auszumachen: Trotz steigender absoluter Fallzahlen, die auf die demografische Entwicklung mit steigender Bevölkerungszahl zurückzuführen sind, ist die Krebssterblichkeit sowohl bei Frauen als auch bei Männern weiter rückläufig.
„Diese positive Entwicklung belegt die Fortschritte in Früherkennung, Diagnostik und Therapie sowie die hohe Qualität der onkologischen Versorgung in Vorarlberg“, erklärt der Leiter des Vorarlberger Krebsregisters, Patrick Clemens. Im Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2023 erkrankten pro Jahr 897 Frauen und 1057 Männer an einem Karzinom. Die Gesamtanzahl neuer Diagnosen lag folglich bei durchschnittlich 1954 pro Jahr.
Diese positive Entwicklung belegt die Fortschritte in Früherkennung, Diagnostik und Therapie sowie die hohe Qualität der onkologischen Versorgung in Vorarlberg.
Patrick Clemens
Die Mortalität, also die Sterberate, ist gegenüber dem Zeitraum 2016 bis 2018 bei den Frauen von 69,8 auf 63,5 und bei den Männern von 99,1 auf 90,0 (pro 100.000 Personen und pro Jahr) zurückgegangen. Damit setzt sich der positive Trend der letzten Jahre fort. Bei Frauen liegt die Diagnoserate gleich hoch wie im Vergleichszeitraum, dafür sank die Mortalität um rund 2,9 Prozent. Bei Männern sank die Diagnoserate um 0,3 Prozent pro Jahr, die Mortalität ging um 1,9 Prozent zurück.
Häufigste Krebsarten
Frauen bekommen im Schnitt mit 67 Jahren eine Krebsdiagnose, Männer mit durchschnittlich 69 Jahren. 15,4 Prozent der weiblichen und 9,1 Prozent der männlichen Patienten waren jünger als 50 Jahre. Und welche Krebsarten sind die häufigsten? Bei Frauen führen das Mammakarzinom (31 Prozent), gefolgt vom Lungenkarzinom (zehn Prozent), dem Karzinom im Darm (neun Prozent) und Malignomen in blutbildenden Organen (neun Prozent) das Ranking an. Bei der Mortalität stehen Mammakarzinom und Lungenkrebs mit 18 Prozent an erster Stelle, es folgen die Malignome in blutbildenden Organen und Darmkrebs (beide jeweils neun Prozent).
Die Diagnosen bei Männern führt das Prostatakarzinom (27 Prozent) an, gefolgt vom Lungenkarzinom (21 Prozent) und Malignomen in blutbildenden Organen (elf Prozent). Darmkrebs wird in zehn Prozent der Fälle diagnostiziert. Die meisten Todesfälle gehen mit 21 Prozent auf Lungenkrebs zurück, gefolgt vom Prostatakarzinom (zwölf Prozent), Malignomen in blutbildenden Organen (elf Prozent) und Darmkrebs (neun Prozent).
Daten in Dashboard neu erfasst
Diese Inzidenz- und Mortalitätsdaten liegen – zusammengefasst für alle Karzinomarten – unter dem EU-Durchschnitt. Ausreißer sind Melanome: Diese Krebsart wird in Vorarlberg häufiger diagnostiziert als im EU-Schnitt, die Mortalitätsrate liegt allerdings niedriger. Das gleiche Bild zeigt sich bei Frauen und dem Lungenkarzinom: höhere Diagnosezahlen, aber niedrigere Mortalität. Das trifft zudem auch auf HNO-Tumore, Hodentumore und Prostatakarzinome bei Männern zu. In dem aktuellen Bericht wird auch das Überleben mit Krebs thematisiert: Die Überlebensraten (über fünf Jahre) sind bei den häufigsten Krebsarten vergleichsweise hoch und liegen über dem EU-Durchschnitt. Das unterstreiche die große Bedeutung einer gut abgestimmten Nachsorge, erklärt Clemens. Die Daten des Vorarlberger Krebsregisters stehen ab jetzt dem Gesundheitspersonal auch über ein interaktives Dashboard zur Verfügung. So können Ärzte etwa in Aufklärungsgesprächen direkt auf Patientenfragen reagieren und einfacher auf fachlich relevante Informationen mit regionalen Besonderheiten zugreifen.
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