130.000 Euro Schaden

E-Bikes gestohlen: Kriminaltourist verurteilt

Vorarlberg
10.12.2025 18:00

Weil er in Ungarn keine fette Beute machte, reiste der Gewohnheitsdieb auf Geheiß eines Komplizen ins lukrativere Vorarlberg, wo er E-Bikes im Wert von rund 130.000 Euro stahl. Dafür fasste er am Landesgericht Feldkirch eine mehrjährige Haftstrafe aus. 

Laut Vorwurf des Staatsanwaltes hatte der Kriminaltourist in diesem Jahr 32-Mal in Vorarlberg zugeschlagen, indem er in Kellerabteile einbrach und vorzugsweise E-Bikes sowie E-Scooter stahl. Der Gesamtwert der Beute war beachtlich und wird vom öffentlichen Ankläger auf rund 130.000 Euro geschätzt.

Weshalb sich der Ungar am Mittwoch am Landesgericht Feldkirch wegen schweren gewerbsmäßigen Einbruchsdiebstahls verantworten musste. Weiters legte ihm die Staatsanwaltschaft die Delikte des versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt sowie versuchte schwere Körperverletzung zur Last.

Zitat Icon

Das Stehlen ist nicht mein Beruf. Ich werde mir jetzt eine anständige Beschäftigung suchen und dann eine Familie gründen.

Der Angeklagte vor Gericht

Ungar wollte sich der Festnahme entziehen
Zur Erklärung: Der Mann, unterwegs auf einem gestohlenen Fahrrad samt Anhänger, hatte damals versucht, sich der Festnahme zu entziehen. Als sich ihm ein Polizist in den Weg stellte, trat der Ungar erst recht in die Pedale. Was den Uniformierten zu einem Sprung auf die Seite zwang. In der Hoffnung, den Dieb aufzuhalten, gelang es dem Polizisten, sich noch kurz an den „Kiki“ zu hängen. Doch selbst diese „Stunteinlage“ konnte den Flüchtenden nicht stoppen.

Vor Gericht gab sich der Angeklagte betont reuig und erklärte, im Auftrag eines Landsmannes nach Vorarlberg gekommen zu sein, um Fahrräder zu stehlen. Dafür habe er 1000 Euro von seinem Auftraggeber, der im Übrigen strafrechtlich gesondert verfolgt wird, bekommen. „Es tut mir wirklich sehr leid, dass ich Ihnen so viel Kopfzerbrechen gemacht habe“, lässt der Angeklagte den Schöffensenat wissen.

Das Strafmaß könnte sich noch erhöhen
Nachdem Richter Theo Rümmele den Mann schuldig im Sinne der Anklage sprach und drei Jahre Haft verhängte, seufzt der Fahrraddieb erneut tief auf und meint schließlich: „Das Stehlen ist nicht mein Beruf. Ich werde mir jetzt eine anständige Beschäftigung suchen und dann eine Familie gründen.“  Bis dahin dürfte es allerdings noch eine Weile dauern.

Denn bereits im November dieses Jahres wurde der Mann in seiner Heimat wegen Einbruchsdiebstahls zu drei Jahren Haft verurteilt – allerdings noch nicht rechtskräftig. Sollte dieses Urteil bestehen bleiben, könnte die nun verhängte Strafe in Vorarlberg zwar reduziert werden – doch abgesehen davon läuft gegen den 34-Jährigen in Ungarn ein weiteres Strafverfahren, somit könnte er am Ende für noch längere Zeit hinter Gitter wandern.

Porträt von Chantal Dorn
Chantal Dorn
Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt